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Immer mehr Schulen beschäftigen Quer- und Seiteneinsteiger* als Lehrkräfte – diese stehen dann vor einer ganz besonderen Herausforderung. Wie gut funktioniert dieser Übergang in der Praxis? Zwischen neuen, teils unerwarteten Aufgaben, pubertierenden Schülern und dem oft turbulenten Schulalltag? Fest steht: leicht ist das nicht und die Beurteilungen gehen weit auseinander …

Aufgrund des Lehrkräftemangels unterrichten an den Schulen in Deutschland immer mehr Quer- und Seiteneinsteiger*innen. Das sind Lehrkräfte ohne anerkanntes Lehramtsstudium. Wie das Statistische Bundesamt (DESTATIS) aus Anlass des Weltlehrertages am 5. Oktober mitteilte, traf das im Schuljahr 2021/22 auf rund …

  • 8,6 % der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen zu: Rund 60 800 der insgesamt 709 000 Lehrkräfte dort hatten keine anerkannte Lehramtsprüfung.
  • 20,8 % der insgesamt 124 000 Lehrkräfte an den beruflichen Schulen hatte 2020/21 keine anerkannte Lehramtsprüfung.

* Seiteneinsteiger*innen haben weder Lehramt studiert noch ein Referendariat abgeschlossen. Quereinsteiger*innen haben nicht auf Lehramt studiert, im Gegensatz zu Seiteneinsteigern besteht bei ihnen aber die Pflicht eines Referendariats. Die spezifischen Bedingungen und Möglichkeiten sind je nach Bundesland verschieden (Dt. Bildungsserver, n.D.)

Nun: Obwohl es “brennt” und das Schulsystem aufgrund des wachsenden Lehrermangels sowie hohen Krankenstands (aktuell: bis zu 40% laut E-Mail eines Schulleiters) sowohl externe Projektanbieter (siehe Artikel zur Experimentierklausel), wie auch Quer- und Seiteneinsteiger dringend zu brauchen scheint, werden diese ständig kritisiert, nicht als vollwertig anerkannt, schlechter bezahlt und nicht auf Dauer eingestellt.

Vor allem ist oft zu hören: Die können es einfach nicht – haben ja nicht auf Lehramt studiert. Insbesondere Seiteneinsteiger (ohne Absolvierung eines Referendariats) in allgemeinbildenden Schulen sollen angeblich den Kindern regelrecht schaden. Wobei aber in Berufsschulen die Quereinsteiger, welche ein Studium sowie Berufserfahrung haben, sehr geschätzt werden. Dort setzen sich Schulleitungen dafür ein, dass ihre Quereinsteiger auf Dauer und nicht mehr befristet beschäftigt werden.

Die Redaktion fragte sich:
Warum werden Menschen aus der Wirtschaft überhaupt Lehrkraft? Was bewegt sie dazu und wie läuft das so? Können sie ihren Beitrag zu hochwertiger Bildung (SDG 4) leisten?

Interview mit Frau Mehlbrand (Name geändert) – vom IT-Profi zur Informatiklehrerin

Warum sind Sie als IT-Profi jetzt Informatiklehrerin geworden?

Der Wechsel in den Lehrerberuf war für mich einerseits Herzensangelegenheit, andererseits hatte ich im Laufe meiner Berufstätigkeit festgestellt, dass mir die Arbeit zu introvertiert war. Ich bin eine recht kommunikative Person … Während meiner Jahre in der IT-Branche hatte ich schon den Wunsch, Wissen weiterzugeben und junge Menschen für die Welt der digitalen Medien und IT zu begeistern.

Deshalb hatte ich angefangen, Azubis und Studenten zu betreuen, war so gesehen Ausbilderin. Generell denke ich: Die Digitalisierung ist ein entscheidender Bestandteil unseres Lebens! Und ich will einen Beitrag dazu leisten, die nächste Generation auf ihre digitale Zukunft vorzubereiten – so früh wie möglich, also noch zu Schulzeiten.

Was sind ihre Erfahrungen als Quereinsteigerin im Lehrberuf?

Der Übergang in den Lehrerberuf war nicht ohne Herausforderungen. Ich hatte keine pädagogische Ausbildung und musste viel über Lehrplangestaltung, Pädagogik, insbesondere auch den Umgang mit diversen Schülern lernen. Das über einen Quereinstieg mit Referendariat – die Bezahlung war verhältnismäßig schlecht in der Zeit. Vorher habe ich natürlich viel mehr verdient! Doch schon während des Referendariats musste ich überwiegend alleine unterrichten. Meine beruflichen Erfahrungen als Ausbilderin in der IT halfen mir, das zu tun!

Gab es Momente, in denen Sie sich überfordert geführt haben?

Oh ja, natürlich. Der Unterricht kann manchmal sehr herausfordernd sein – vor einer Klasse mit pubertierenden Schüler*innen zu stehen, insbesondere! Da gab es Momente, in denen ich mich gefragt habe, ob ich dem gewachsen bin. Warum wurden und werden Quereinsteiger, wie ich, ausgerechnet in der Jahrgangsstufe 7 und 8 eingesetzt? Aber nun gut, mithilfe einiger Kolleginnen und durch Fortbildungen, konnte ich meine pädagogischen Fähigkeiten dahingehend entwickeln. Es war eine steile Lernkurve, aber ich habe es bisher nicht bereut!

Haben Sie noch Tipps an zukünftige, quer einsteigende Lehrer*innen?

Mein Rat wäre, sich die Herausforderungen des Lehrerberufs vorher wirklich klarzumachen und erst einmal ein Praktikum in einer Schule zu absolvieren. Man braucht, neben seinem Fachwissen, für den Job gute Nerven, Gelassenheit, Kommunikationsstärke und Flexibilität – denke ich. Weiterer Tipp wäre für andere Quereinsteiger: Glaubt an Euch! Eure beruflichen Erfahrungen werden eine Bereicherung für die Schüler*innen sein, also seid dahin gehend selbstbewusst. Aber: sucht Euch von Anfang einen oder mehrere Kollegen*innen, die Euch jederzeit pädagogischen Rat geben!


Frischer Wind im Unterricht – pro und contra

Generell ist in vielen Schulen noch nicht realisiert worden, dass multiprofessionelle Teams wirklich eine Bereicherung für Schulen sind, schrieb uns eine Lehrkraft aus SH. Andere meinten: Quereinsteiger haben vielfältige Kenntnisse und praktische Berufserfahrungen, sowie Netzwerk-Kontakte, die für Schüler:innen und Unterricht in jedem Fall wertvoll sein können.

Dank ihrer vorherigen Berufserfahrung können sie Theorie und Praxis verknüpfen, was den Unterricht relevanter und greifbarer machen kann. Zusammengefasst: Quereinsteiger können echt frischen Wind in den Unterricht bringen! Insbesondere Berufs(fach)schulen und Berufsgymnasien sehen das positiv und sind sehr zufrieden mit ihren Quereinsteigern!

“Ich finde, wie eigentlich alle in unserer Klasse, meine Lehrer und Lehrerinnen, die Quereinsteiger sind, echt super! Warum? Weil sie sehr motiviert sind, wirken als hätten sie wirklich Freude dabei, und weil sie den Unterrichtsstoff hautnah erklären, anstatt theoretisch und trocken. Man merkt sofort, wenn jemand echte Praxiserfahrung hat!”

Sophie, Schülerin in der Oberstufe am Berufsgymnasium


Allerdings gibt es auch Schattenseiten! Eine Lehrerin aus Niedersachsen schrieb der Redaktion, dass es  in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zu hohen Abbruchraten und massiven Schwierigkeiten im Kollegium mit Quer- und Seiteneinsteigern kommt.

“Seiteneinsteiger, die kein Referendariat gemacht haben, sollen den Kindern regelrecht geschadet haben. Das führt natürlich generell zu einer schlechteren Qualität der Bildung!”, sagt sie. Ihre Empfehlung: “Wenn, dann darf es meiner Meinung nach nur Quersteiger geben, die pädagogisch ausgebildet werden!”


Video dazu:

Quellen:

 

Ein digitales Lernprojekt ist ein zeitlich begrenztes oder regelmäßiges Vorhaben, das darauf abzielt, digitale Technologien und Ressourcen für das Lernen einzusetzen. Es richtet sich insbesondere, aber nicht ausschließlich, auf die Vermittlung von Medienkompetenz. Dabei werden Lerninhalte und Arbeitsmethoden mit digitalen Werkzeugen kombiniert, um Schüler:innen die Entwicklung von Zukunftskompetenzen zu ermöglichen. Diese Projekte finden in verschiedenen Formen statt, wie z.B. Projekttagen oder -wochen (zeitbegrenzt), AGs oder Wahlpflichtfächern (regelmäßig für ausgewählte Gruppen).

Digitale Lernprojekte können verschiedene Formen haben. Es kann sich um interaktive Online-Kurse und -Workshops handeln, und/oder selbst aufgebaute Online-(Kunst-) Ausstellungen und Online-Schülerzeitungen, bis hin zum Entwickeln von eigenen Lernspielen (z.B. mit H5P), multimediales Lernmaterial oder mobile Apps. Dafür werden:

  • Internet-Technologien, insbesondere Websites
  • digitale Endgeräte wie PCs, Tablets und Smartphones,
  • künstliche Intelligenz (KI)
  • und Weiteres genutzt.

Oft werden auch Organisations- und Management-Methoden in digitaler Form angewendet, wodurch das Lernen und Zusammenarbeiten auf Distanz effektiver, flexibler und jederzeit zugänglich gestaltet wird. Dazu zählen vorwiegend, aber nicht nur:

  • Content-Management-Systeme (wie LMS)
  • digitale Mindmaps
  • Kanban-Boards
  • und Videokonferenzen.

Digitale Lernprojekte können in Schulen und Ausbildungsbetrieben umgesetzt werden. Sie bieten facettenreiche digitale Bildung / Medienkompetenz-Vermittlung, ermöglichen die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen in virtuellen Gemeinschaften und bieten Zugang zu umfangreichen Informationen und Ressourcen aus verschiedenen Quellen.

Über Media4Teens & -Schools fanden bisher digitale Lernprojekte statt, wie folgt:

  • als Projekttag/-woche: “Nachhaltige Smartphones, digital präsentiert” (ausgezeichnet von RENNnord/RNE)
  • digital geprägte BNE-Projekttage in Schulen (gemischte Teams LK und SuS)
  • digital geprägte Jugendkunst-Werkstätten (Dauer: 5 Tage)
  • Online-Schülerzeitungen als digitale Lernprojekte (unser Schwerpunkt)
    • diverse fest eingerichtet in Schulen (siehe Referenzen)
    • mehrfach ausgezeichnet: unsere erkant.de
    • speziell z.B. das Ukraine-Bulletin Online-Magazin
    • das nächste Projekt befindet sich in Planung (6/2023)

Bei unseren Online-Schülerzeitungen sowie, aber auch bei den anderen digitalen Lernprojekte werden Kenntnisse vermittelt und Erfahrungen gemacht mit:

  • Content-Management-Systemen (ein CMS ist technisch gleich wie LMS)
  • Praxisarbeit mit WordPress (Link zum Kurs)
  • Recherche, Quellen, Fakten statt Fake
  • KI wie ChatGPT
  • Texte und Bilder für das Internet
  • digitale Formate wie Audios, Videos, Online-Umfragen, H5P
  • “Medien”-Recht (Datenschutz, Bildrechte, etc.)
  • und mehr.

Digitale Lernprojekte haben zudem oft einen fachlichen Schwerpunkt.

Es geht dabei nicht nur um Online-Anwendungen und digitales Lernen, sondern auch um Fachthemen; beispielsweise um Kunst, Krieg und Frieden, oder Nachhaltigkeit. Lehrkräfte können digitale Lernprojekte auch in Sachfächern wie Biologie, Erdkunde oder Geschichte einbinden.

Du möchtest mehr darüber erfahren? Schreib uns gerne > Link zur Kontaktseite

In den sozialen Medien und auf Konferenzen tauchen immer mehr Redner und Blogger aus dem Bildungsbereich auf, die über künstliche Intelligenz und insbesondere Chat GPT sprechen und/oder schreiben. Einige sehen in der Text-/Sprachgenerierungs-Anwendung eine große Chance für das Bildungssystem. Andere halten sie für kontraproduktiv und fragen sich, ob Schüler:innen, Lehrkräften und anderen Personen das kritische Denken, die Kreativität und das selbstständige Schreiben von Texten abgenommen wird. Gefährdet KI die Förderung der 21st Century Skills?

Mit Chat GPT können ganz leicht Hausaufgaben, Projekt- und Abschlussarbeiten, Fachartikel, etc. erstellt werden, ohne dass der oder die Autor:in selbst auch nur ein Wort geschrieben hat. Insbesondere könnten damit Massenhaft FakeNews „geschrieben“ werden – fake deshalb, weil die ChatGTP viele Halbwahrheiten produziert, niemals alle Aspekte berücksichtigt, datenbasierte Stereotypen abbildet und nur auf Informationen zurückgreift, welche spätestens im Jahr 2021 bereit standen. Quellen kann sie nicht angeben.

 

Dadurch kann beispielsweise ein nicht-zeitgemäßer Beitrag zum Ukraine-Krieg entstehen – siehe Screenshot. Eine Schülerin hatte den 1. Absatz als aktuell verstanden – dabei bezieht sich der Textinhalt nicht auf den Angriffsgriff von Russland auf die Ukraine im Jahr 2022, sondern auf den im Jahr 2014.

Alternative Text-Generatoren sind: Neuroflash (aus D, Hamburg), JasperChat, conversionmaker.ai, writesonic sowie YouChat und weitere.

Bis hierhin ist der Text selbst geschrieben worden.

Für den folgenden Text wurden im ChatGTP Fragen gestellt – die richtigen Fragen zu stellen, ist hier die Herausforderung gewesen. Die Antworten sind von der KI.


Wie kann Chat GPT im Schul-Unterricht verwendet werden?

Chat GPT kann in vielerlei Hinsicht im Schulunterricht verwendet werden. Einige mögliche Anwendungen sind:

  1. Textgenerierung: ChatGPT kann Schülern helfen, kreative Schreibaufgaben zu erledigen, indem es ihnen Vorschläge für Sätze und Absätze gibt, die sie in ihre Arbeiten einbauen können.
  2. Unterstützung beim Lernen von Sprachen: ChatGPT kann Schülern helfen, ihre Fähigkeiten in Fremdsprachen zu verbessern, indem es ihnen hilft, Übersetzungen von Wörtern und Sätzen zu finden und indem es ihnen bei der Verfassung von Sätzen in der Fremdsprache unterstützt.
  3. Unterstützung bei der Recherche: ChatGPT kann Schülern helfen, Informationen zu bestimmten Themen zu finden und zusammenzufassen, indem es ihnen dabei hilft, relevante Suchbegriffe zu generieren und zusammenhängende Texte zu erstellen.
  4. Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung: ChatGPT kann Schülern helfen, Prüfungsfragen zu generieren und Antworten darauf zu finden, indem es ihnen dabei hilft, relevante Begriffe und Konzepte zu identifizieren und die dazugehörigen Informationen zusammenzufassen.
  5. Unterstützung bei der Verfassung von Essays: ChatGPT kann Schülern helfen, ihre Argumentation und ihre Schreibstile zu verbessern, indem es ihnen Vorschläge für Sätze und Absätze gibt, die sie in ihre Essays einbauen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass Chat GPT ein Werkzeug ist und es sollte von Lehrern und Schülern kritisch beurteilt werden. Es ist auch wichtig, die ethischen Aspekte und möglichen Probleme im Zusammenhang mit der Verwendung von AI in der Bildung zu berücksichtigen.

Fragen und Anmerkungen der Redaktion: Wie erkennen Lehrkräfte, wenn Schüler:innen Texte nicht selbst geschrieben haben? Am Schreibstil? An den vielen Wiederholungen (es nervt teilweise…) ? An den plötzlich tollen Schreibkenntnissen der SuS? Es wird eine Herausforderung, damit im Schulalltag umzugehen!

Idee von Susanne Braun-Speck: “Eine überprüfbare Möglichkeit ist die Angabe von Quellen! Meine Jugendredakteure von den Online-Schülerzeitungen müssen in ihren redaktionellen Beiträgen immer die Quellen angeben, dadurch kann ich einzelne Informationen inhaltlich punktuell überprüfen – damit auch die Herkunft. Da ChatGTP keine Quellen angegeben kann, ist das eine sinnvolle Methode.”

Link-Tipp: TaskCard zum Thema von Cornelia Stenschke

Link-Tipp: TaskCard zum Thema von Cornelia Stenschke

Link-Tipp: TaskCard zum Thema von Cornelia Stenschke

 


Chat GPT kann keine Quellen nennen. Wie sicher sind dann die Recherche-Ergebnisse der KI?

Es ist richtig, dass ChatGPT, wie die meisten AI-Modelle, die verwendet werden, um automatisch Texte zu generieren, nicht in der Lage ist, die Quellen zu nennen, auf denen es die generierten Texte basiert. Es ist ein generatives Modell, das auf großen Mengen an Texten trainiert wurde, die im Internet verfügbar sind, und es kann Schwierigkeiten haben, die genauen Quellen zu identifizieren, auf die es sich bezieht.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Recherche-Ergebnisse, die das Modell liefert, automatisch unsicher sind. ChatGPT ist ein fortschrittliches Modell, das auf großen Mengen an Texten trainiert wurde, und es hat eine gewisse Fähigkeit, relevante und zutreffende Informationen zu generieren. Es ist jedoch wichtig, dass die Ergebnisse, die es liefert, von Personen überprüft werden, insbesondere wenn sie verwendet werden, um wichtige Entscheidungen zu treffen oder um wissenschaftliche oder akademische Arbeiten zu unterstützen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass ChatGPT ein Werkzeug ist und es kann auch Bias enthalten, der in den trainierenden Daten vorhanden ist und es kann auch Probleme bei der Generalisierung und dem Umgang mit unbekannten oder unerwarteten Eingaben haben, deswegen sollte man die Ergebnisse immer kritisch beurteilen und sicherstellen, dass die Informationen stimmen.


Kennst Du die 4K Kompetenzen? Schadet Chat GPT nicht der Kreativität?

Die 4C-Kompetenzen (auch als 21st Century Skills bekannt) beziehen sich auf Fähigkeiten, die Schüler in der heutigen Welt benötigen, um erfolgreich zu sein. Diese Fähigkeiten umfassen:

  1. Kommunikation: die Fähigkeit, klar und effektiv zu sprechen, zu schreiben und zu präsentieren.
  2. Zusammenarbeit: die Fähigkeit, erfolgreich mit anderen zusammenzuarbeiten, um gemeinsam Probleme zu lösen.
  3. Kritisches Denken: die Fähigkeit, Informationen zu sammeln, zu analysieren und Entscheidungen zu treffen.
  4. Kreativität: die Fähigkeit, neue und innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen.

In Bezug auf die Verwendung von ChatGPT im Unterricht kann es dazu beitragen, die Schüler bei der Entwicklung ihrer kommunikativen und sprachlichen Fähigkeiten und ihrer Fähigkeiten im Zusammenarbeit und Recherche zu unterstützen. Allerdings, wie es bereits erwähnt wurde, kann es auch Bias enthalten und es kann Probleme bei der Generalisierung geben.

Die Media4Schools-Redaktion sieht das kritisch und geht davon aus, dass die 4k-Kompetenzen durch die Nutzung von ChatGTP eher schlechter, als gefördert werden.


Wer gilt als Urheber der Chat GPT-Texte?

Es kann argumentiert werden, dass das Modell selbst als Schöpfer der Texte betrachtet werden kann, da es die Texte auf der Grundlage des Trainings, das es erhalten hat, generiert. Andererseits könnte man argumentieren, dass die Urheberschaft bei den Autoren der Texte liegt, auf die das Modell trainiert wurde, da das Modell diese Texte verwendet, um seine eigenen Texte zu generieren.

Es gibt auch die Möglichkeit, dass die Texte, die von ChatGPT generiert werden, als gemeinfrei gelten, da sie nicht als direkte Kopien der Quelltexte betrachtet werden können, sondern als neue Schöpfungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Rechtslage in Bezug auf die Urheberschaft von AI-generierten Texten in vielen Ländern noch nicht abschließend geklärt ist.

Anmerkung der Red.: Falls das Modell ChatGTP als Schöpfer und damit Urheber gelten sollte, dann könnte es sein, dass etwa Texte welche Lehrkräfte oder Schüler:innen damit geschrieben haben, ihnen nicht gehören. Wohin könnte das führen? Zur Allmacht der KI? Weil ihr alle Texte gehören? Zu Schadensersatzforderungen aufgrund von Urheberrechtsverletzungen?


Welche Probleme gibt es mit dieser KI?

ChatGPT, wie alle AI-Modelle, hat einige Probleme und Einschränkungen, die es zu berücksichtigen gilt.

Einige davon sind:

  1. Generalisierungsprobleme: ChatGPT wurde anhand einer großen Menge an Texten trainiert, die im Internet verfügbar sind, und es kann Schwierigkeiten haben, auf unbekannte oder unerwartete Eingaben zu reagieren.
  2. #Bias: ChatGPT kann Bias in Bezug auf Geschlecht, Rasse, ethnische Zusammensetzung, Alter und andere Faktoren aufweisen, die in den Daten enthalten sind, auf denen es trainiert wurde.
  3. Fehlerhaftes Verhalten: ChatGPT kann manchmal unangemessen oder fehlerhaftes Verhalten aufweisen, insbesondere wenn es dazu aufgefordert wird, unethische oder gefährliche Aktionen durchzuführen.
  4. Datenschutz und Sicherheit: Da ChatGPT auf großen Mengen an persönlichen Daten trainiert wird, gibt es Bedenken bezüglich des Schutzes dieser Daten und der Sicherheit des Modells gegen Angriffe.
  5. Ethische Bedenken: AI-Systeme wie ChatGPT können auch ethische Bedenken aufwerfen, insbesondere in Bezug auf die Kontrolle und Verantwortung für ihr Verhalten und die Auswirkungen, die sie auf die Gesellschaft haben können.

Es ist wichtig, dass diese Probleme bei der Entwicklung und Anwendung von ChatGPT berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass das Modell ethisch und verantwortungsvoll eingesetzt wird.

Ein #Bias bezieht sich auf eine Verzerrung oder Unvoreingenommenheit in den Ergebnissen eines Modells oder Algorithmus. Im Kontext von künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernen kann Bias in Bezug auf die Daten entstehen, auf denen ein Modell trainiert wurde, oder in Bezug auf die Algorithmen, die verwendet werden, um das Modell zu trainieren und zu verarbeiten.

Ein Beispiel für Bias bei der Daten ist, wenn ein Modell, das für die Gesichtserkennung trainiert wurde, häufiger Personen mit hellerer Hautfarbe erkennt als Personen mit dunklerer Hautfarbe, weil die trainierenden Daten eine unverhältnismäßig hohe Anzahl von Bildern von Personen mit hellerer Hautfarbe enthalten.

Ein Beispiel für Bias in Bezug auf Algorithmen wäre, wenn ein Modell, das für die Vergabe von Krediten trainiert wurde, häufiger Kredite an Männer vergibt als an Frauen, weil der Algorithmus eine Verbindung zwischen Geschlecht und Kreditwürdigkeit unterstellt.

Es ist wichtig, Bias in AI-Modellen und -Algorithmen zu erkennen und zu bekämpfen, da sie dazu führen können, dass bestimmte Gruppen von Menschen benachteiligt werden und die Entscheidungen, die das Modell trifft, unfair oder ungenau sind.


Grundsatzfragen:

Was ist AI, was KI?

AI steht für Artificial Intelligence, was auf Deutsch künstliche Intelligenz (KI) bedeutet.

KI ist die Abkürzung für künstliche Intelligenz. Es handelt sich dabei um den Einsatz von Computer-Algorithmen und -Systemen, um Aufgaben zu lösen, die normalerweise den menschlichen Verstand erfordern, wie z.B. das Verstehen natürlicher Sprache, das Lernen aus Beispielen, die Prognose von Ereignissen und das Entscheiden. KI-Systeme können in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden, wie z.B. in der Spracherkennung, der Bilderkennung, der medizinischen Diagnose, der autonomen Fahrzeugsteuerung und vieles mehr.


Gibt es einen Unterschied zwischen KI und AI?

(Anmerkung d. Red.: Das ist eine andere Aussage, als die erste, in der es heißt AI wäre die englische Form von KI) In der Regel bezieht sich AI auf den allgemeineren Begriff der Schaffung von Intelligenz durch Maschinen, während KI sich auf die spezifische Anwendung von AI auf bestimmte Aufgaben oder Probleme bezieht. (Anmerkung der Redaktion: erste Wiederholung …) KI ist ein Teilgebiet von AI und bezieht sich auf die Entwicklung von Algorithmen und Systemen, die Aufgaben lösen können, die normalerweise den menschlichen Verstand erfordern, wie z.B. das Verstehen natürlicher Sprache, das Lernen aus Beispielen, die Prognose von Ereignissen und das Entscheiden.

Einige Leute verwenden diese Begriffe jedoch auch synonym, da AI und KI oft miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Es gibt jedoch keine strikte Definition und es hängt von Kontext und persönlicher Präferenz ab, wie genau diese Begriffe verwendet werden.

KI-Systeme können unterteilt werden in drei Kategorien:

  • Die schwache KI (weak AI) ist auf eine bestimmte Anwendung oder Aufgabe ausgerichtet und kann diese Aufgabe gut erledigen, ist aber nicht in der Lage, andere Aufgaben zu übernehmen.
  • Die starke KI (strong AI) ist in der Lage, jede Aufgabe zu übernehmen, die ein Mensch auch kann.
  • Die Superintelligenz (super AI) ist ein hypothetischer Begriff und bezieht sich auf eine Intelligenz, die über die menschliche Intelligenz hinausgeht.

Im Allgemeinen ist AI ein breiterer Begriff, der sowohl KI als auch andere Aspekte der Schaffung von Intelligenz durch Maschinen umfasst, während KI sich auf die spezifische Anwendung von AI auf bestimmte Aufgaben oder Probleme bezieht.


Wie funktioniert ChatGTP?

ChatGPT ist ein sogenannter “Transformer”-basierter Sprachgenerierungs-Modell, das von #OpenAI trainiert wurde. Es nutzt die neuesten Fortschritte in der maschinellen Lernforschung, um natürliche Sprache zu verstehen und zu generieren. Das Modell wurde anhand einer großen Menge an Texten trainiert, die im Internet verfügbar sind , um es zu lehren, die Struktur und den Inhalt natürlicher Sprache zu verstehen.

Wenn das Modell eine Eingabe in Form eines Textes erhält, analysiert es die Eingabe und versucht, das nächste Wort oder die nächste Phrase vorherzusagen, die wahrscheinlich in dem Satz folgen werden. Es tut dies, indem es die Wahrscheinlichkeit jedes Wortes oder jeder Phrase anhand des Kontextes und des bisherigen Inputs berechnet. Dieser Prozess wiederholt sich, bis das Modell eine vollständige Antwort generiert hat.

Es ist zu beachten, dass ChatGPT wie alle AI-Modelle nur so gut ist wie die Daten, die es trainiert wurden und es kann Fehler oder Unvollständigkeiten in seinen Antworten enthalten.

ChatGPT wurde auf einer großen Menge an Texten trainiert, die im Internet verfügbar sind – bis 2021, noch nicht darüber hinaus. (Anmerkung d. Red.: Wiederholung)

Diese Texte kommen aus verschiedenen Quellen wie Nachrichtenartikeln, Büchern, sozialen Medien, Foren und anderen öffentlich zugänglichen Websites. Die genauen Quellen, die für das Training verwendet wurden, sind von OpenAI nicht veröffentlicht worden, aber es ist bekannt, dass die ursprüngliche Version von GPT (Generative Pre-trained Transformer) auf einem Datensatz von 40 GB Text trainiert wurde. (40 GB? Anmerkung der Redakteurin)

Es ist zu beachten, dass das Modell aufgrund der großen Menge an Daten, auf denen es trainiert wurde, eine Vielzahl von Themen und Sprachstilen beherrscht, aber es kann auch #Bias enthalten, der in den trainierenden Daten vorhanden ist und es kann auch Probleme bei der Generalisierung und dem Umgang mit unbekannten oder unerwarteten Eingaben haben.


Wer oder was ist OpenAI?

(Anmerkung d. Red.: Die Rechtschreibfehler des ChatGTP sind absichtlich stehen gelassen worden) OpenAI ist ein gemeinnütziger künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) forschungs und Entwicklungsunternehmen, das 2015 von Elon Musk, Sam Altman, Greg Brockman und Ilya Sutskever gegründet wurde.

Das Ziel von OpenAI ist es, die KI-Technologie für den Nutzen aller Menschen zu entwickeln und zu verbreiten. Sie tun dies, indem sie forschung betreiben, um die neuesten Fortschritte in der KI-Technologie zu erzielen und diese Ergebnisse dann in Form von offenen Quellcode-Software, Tools und Dienstleistungen verfügbar zu machen, damit jeder sie nutzen und weiter entwickeln kann. OpenAI hat auch eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen entwickelt, wie zum Beispiel GPT-3 (Generative Pre-trained Transformer 3), ein sehr fortschrittliches Sprachgenerierungsmodell, das für Anwendungen wie die Textgenerierung, die automatische Übersetzung und die Chatbot-Entwicklung verwendet werden kann. OpenAI arbeitet eng mit akademischen Institutionen, Unternehmen und Regierungen zusammen, um die Entwicklung und den Einsatz von KI-Technologie zu fördern und sicherzustellen, dass sie für alle Menschen nutzbar und ethisch vertretbar ist.

Offene Fragen der Redaktion: Versteht die KI, ChatGTP, Zusammenhänge? Die verbundenen Fragen? Wie kann, wie im oben genannten Anwendungsbeispiel zum Ukrainekrieg, verhindert werden, das falsche oder unvollständige, ggf. nicht zeitgemäße Informationen genutzt werden?

Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender bemühen sich, aufgrund der aktuellen Schulschließungen, ihr Angebot an Lernvideos zu erweitern.

Der Bildungskanal ARD-alpha sendet ab Montag werktags zwischen 9 und 12 Uhr Lernformate für alle Jahrgänge. Bereit steht schon der YouTube-Bildungskanal »alphaLernen« mit einem umfassenden Sortiment an Lernvideos. Bereits seit dem ersten Lockdown im März 2020 lässt sich in der BR-Mediathek unter »Schule daheim« viele, viele Lernvideos finden.

Auch in der ZDF-Mediathek unter dem Titel »Terra X plus Schule« und auf dem entsprechenden YouTube-Kanal gibt es jetzt eine größere Auswahl.

Links zu o.g. Online-Angeboten:

In der Regel dürften die Lern-Videos der öffentlich-rechtlichen Sender auf Youtube werbefrei zu sehen sein, wenn nicht, siehe unten.

Wer informatische / digitale Grundbildung für seine Schüler sucht, findet hier auf Media4Schools einige Online-Kurse, teilweise auch mit Lernvideos. Link > https://media4schools.de/kurse/schueler-kurse/


Weiterer Tipp: Youtube-Videos Werbefrei nutzen

Super Sache aufgrund von Datenschutz und ggf. nicht erlaubter Werbung in Schulen: Hier gibt es eine Anleitung, wie Youtube-Videos ohne Werbung gezeigt werden können. Der Kurzlink, der dabei generiert wird, kann auch in Lern-Management-Systemen, Websites, Online-Schülerzeitungen, Blogs genutzt werden.

Lehrkräfte und Schüler sitzen (gesund, rein vorsorglich) in einer Corona-Quarantäne? Wie kann Homeschooling / Fernunterricht gelingen, wenn diese im ländlichen Raum leben und Zuhause nur eine sehr schlechte oder keine Internetverbindung möglich ist? Wenn die Schüler und Schülerinnen weder per PC und Internetverbindung über (W)LAN, noch per Mobilfunk über Handy digital kommunizieren können?

Funklöcher gibt es viele auf dem platten Land und die Nutzung von Smartphones ist vielerorts wirklich unmöglich. Doch: Die meisten privaten Haushalte dürften eine Festnetz-Telefonleitung mit Internet haben. Sofern es im Haus auch ein Endgerät gibt (PC, Notebook, Tablet, ggf. Leihweise von der Schule), dürfte den SuS über die Festnetz-Internetleitung fast alles möglich sein. Aber vielleicht gibt es keinen Drucker, um (Haus-) Aufgaben auszudrucken? Oder das Netz oder der PC ist viel zu langsam für Videokonferenzen? Welche Möglichkeiten gibt es?


Grundlegend: Schulbeteiligte, die einen Festnetz-Telefon & -Internetanschluss, aber kein Endgerät mit LAN-Steckplatz und kein funktionierendes WLAN-/Mobilfunk haben, können das Problem mit einem USB (C)-LAN-Adapter bzw. USB-Ethernet-Adapter lösen. Denn:

Mit so einem Adapter (rechtes Bild) können Smartphones & Tablets über Kabel und (Telefon-) Router mit dem Internet verbunden werden! Auf dem Foto links ist die Verkabelung zu sehen.

Achte ggf. bei einer Bestellung auf das richtige Betriebssystem (z.B. Adapter geeignet für MS-Windows oder Adapter für iPadOS – Beispielprodukte bei Amazon sind verlinkt)!

Das geht übrigens auch mit Smartphones – wie, steht in einem Artikel auf CHIP.


Teilnahme an Online-/Video-Konferenzen

  • außer Haus: SuS können mit ihrem Smartphone oder Tablet zu einem Ort gehen, wo eine sichere Mobilfunkverbindung möglich und bestenfalls ein öffentliches (kostenfreies) WLAN verfügbar ist. Mögliche Orte sind z.B.:
    • Hotels, Cafés und Restaurants
    • das jeweilige Gemeindehaus / vor dem Rathaus
    • große Firmen
    • Einzelhandelsgeschäfte

Jugendliche kennen solche Orte oft aus eigenem Interesse. Im Freien wäre das bei schlechtem Wetter natürlich nicht schön oder sogar unmöglich. Spontan geht das i.d.R. nicht, das heißt: ein Termin muss von der LK gut im Voraus geplant sein.

  • im Haus: sollten Schüler so einen Ort nicht in der Nähe haben, und zuhause geht sowieso nichts, könnten Sie alternativ per Festnetz-Telefon an Online- / Video-Konferenzen teilnehmen. Wie das?
    • SuS rufen vom Festnetz einen Klassenkameraden (m/w/d) an, der eine stabile Internetverbindung hat und an Online-/Video-Konferenzen verlässlich teilnehmen kann. > Dieser Klassenkamerad nimmt den Anruf an und legt den Hörer neben seinen PC / Notebook / Tablet. Sofern der Ton (Musikboxen, PC-Lautsprecher) laut gestellt ist, kann der anrufende Schüler (m/w/d) wenigstens mithören. Sehen geht so natürlich nicht.

(Haus-) Aufgaben-Übertragung:

Jetzt wird es anstrengend – oder doch nicht? Wie kommen Schüler und Schülerinnen an ihre (Haus-) Aufgaben, wenn bei ihnen Zuhause komplett digitale Funkstille herrscht?

Zustellen:

  1. Lehrkräfte / SuS selbst könnten ein Elternteil / Freunde / Verwandten bitten, (Haus-) Aufgaben in der Firma abzurufen (per E-Mail, Messenger, LMS) und für diese SuS ausdrucken und an sie aushändigen. Dann können die HA in Papierform erledigt werden.
  2. Alternativ könnten Lehrkräfte natürlich 1x / Woche alle (Haus-) Aufgaben gedruckt per Post zusenden ODER in der Schule abholen lassen (Letzeres geht ggf nicht in einer Quarantäne-Situation!).
  3. Sofern es z.B. Hotels gibt, die für ihre Gäste digitale Arbeitsräume mit PC´s und Druckern zur Verfügung stehen, könnten diese digital abgehängten SuS oder deren Eltern z.B. erlauben, dort ihre (Haus-) Aufgaben online abzurufen und auszudrucken (geht ggf nicht in einer Quarantäne-Situation!).

Abgeben:

Wer (Haus-) Aufgaben nicht digitalisieren bzw. aufgrund von Funkstille nicht übertragen kann, könnte diese entweder …

  1. per Post zurücksenden
  2. in der Schule vorbeibringen (lassen) – das geht ggf nicht in einer Quarantäne-Situation!
  3. mit ihrem Smartphone oder Tablet abfotografieren und zum Beispiel per Whatsapp oder anderem Messenger bei der nächsten Gelegenheit an die entsprechenden Lehrkräfte senden.

Feedback & Austausch ohne digitale Verbindungen

  • Telefonieren per Festnetz
  • Audiobotschaften per Messenger bereitstellen (der Abruf dürfte irgendwo in der Gegend wohl möglich sein, ggf beim Einkauf mit den Eltern).

Lernen, Wissensvermittlung


Hieraus entstandene Corona-Troubleschooting-Idee: #Unterricht_im_Hotel

Kitas & Schulen sind systemrelevant und bleiben offen. Hotels, etc sind Corona-bedingt derzeit geschlossen. Diese haben aber oft nicht nur WLAN, sondern auch Konferenzräume mit Whiteboards, etc. Wäre es eine gute Idee, die Personendichte in Schulen zu verringern,  indem die oberen Klassenstufen ihren Unterricht in Hotel-Konferenzräumen bekommen?

Ziel: Corona-Ansteckungsgefahr senken! Nebenziel: Hotels wirtschaftlich stärken. (Raumnutzung natürlich nur zu moderaten Preisen).


Weitere Ideen bitte gerne auf Twitter beitragen!

Ob Schüler (m/w/d) ihre Smartphones in der Schule nutzen dürfen sollen oder nicht, ist seit Jahren ein leidenschaftliches Diskussionsthema. Spätestens seit der Corona-Krise sind die Mobilgeräte allerdings für die Nutzung zu Unterrichtszwecken nicht mehr wegzudenken. Wie sieht es damit jetzt im Schulalltag aus? Fakt ist: Es muss immer Regelungen für so Etwas geben – zum Beispiel in Form einer Nutzungsordnung > hier steht ein Muster dafür bereit.

Die folgende Handy / Mobilgeräte-Nutzungsordnung hat Susanne Braun-Speck (media4schools / sii-talents e.V.) 2018 für eine Gemeinschaftsschule geschrieben. Der erste Absatz wurde später erweitert und die Reihenfolge von zwei Ziffern geändert, aber ansonsten ist diese Nutzungsordnung so noch im Einsatz – sie scheint sich bewährt zu haben. Hiermit stellt sie diese Handy- bzw. Mobil-Nutzungsordnung gemeinfrei als Muster anderen Schulen zur Verfügung.

Beachte: Dies ist ein Muster, welches auf eigene Verantwortung genutzt, sowie in eigenem Ermessen verändert und ergänzt werden kann. Die zur Verfügungstellung des Musters stellt keinen Rechtsrat dar und jegliche Haftung durch die Urheberin entfällt. Eine rechtliche Prüfung, z.B. durch einen Rechtsanwalt, fand nicht statt. Aber natürlich wurde sie, bei oben erwähnter Schule, von allen Gremien geprüft – wobei bis heute ein fehlendes Teilwort niemanden aufgefallen ist (ergänzt: heute).

Download als PDF oder als Word-Datei möglich.

Copyright-Hinweis: Nutzung und Weitergabe sowie Veränderung erlaubt – mit Namensnennung – nicht-kommerziell – Urheber: Susanne Braun-Speck, media4schools.de by sii-talents.de, Kontakt: s.braun-speck@sii-kids.de


(Handy-) Nutzungsordnung für mobile Geräte in der Schule (Muster)

 

Präambel

Grundsätzlich ist die Nutzung von mobilen Geräten (Handys, Smartphones sowie Tablet-PC) an unserer Schule / auf dem Schulgelände erlaubt. Damit für alle Beteiligten (Schüler, Lehrer, Besucher, etc) gleiche und verbindliche Rechte und Regeln gelten sowie im Unterricht die Nutzung von Online-Medien möglich wird, ist in dieser Mobil-Nutzungs-Ordnung Folgendes geregelt:

  1. Grundsätzlicher Umgang mit mobilen Geräten in der Schule und auf dem Schulgelände inkl. Pausen-Regelung:
    1. In wichtigen Angelegenheiten darf jederzeit telefoniert werden. Die Gespräche sind kurz zu halten und auf das Wichtigste zu begrenzen. Zum Beispiel
      1. wenn Stunden ausfallen und ihr dies mit den Eltern absprechen müsst.
      2. bei Notfällen jeder Art.
    2. Bei Veranstaltungen, an Projektentagen, etc. dürfen die Geräte – insbesondere die Kameras – benutzt werden, damit Schüler und Lehrer über diese Ereignisse berichten können. Hierbei sind besondere Regelungen hinsichtlich Persönlichkeits- und Datenschutzrechte zu beachten.
    3. In den Pausen dürfen mobile Geräte wie folgt genutzt werden:
      1. Ab dem 7. Jahrgang dürfen die Geräte in den Pausen benutzt werden.
      2. Eine Nutzung in der Mensa oder auf den Toiletten ist untersagt.
        1. Beim Musikhören müssen Kopfhörer benutzt werden. Die Lautstärke darf Menschen in der Umgebung nicht stören. Man muss weiterhin ansprechbar bleiben.
  2. Nutzung im Unterricht
    1. Natürlich soll der Unterricht im Interesse der Schüler möglichst störungs- und ablenkungsfrei gestaltet werden. Entsprechend ist im Unterricht grundsätzlich die Nutzung zu persönlichen Zwecken (außer bei Notfällen) untersagt.
    2. Sofern Mobilgeräte nicht zu Unterrichtszwecken genutzt werden, sind diese in der Tasche (Schulrucksack, Jacke, nicht Hosentasche/nicht direkt am Körper) komplett ausgeschaltet oder auf Flugmodus
    3. Dagegen soll die Nutzung von mobilen Geräten in Zusammenhang mit Online-Medien beim Unterricht gefördert Deshalb ist in Absprache mit dem jeweiligen Lehrer während des Unterrichts Folgendes möglich:
      1. Insbesondere dürfen Mobilfunkgeräte zur Recherche von Informationen und zur Veranschaulichung (z.B. durch das Zeigen von Bildern oder Videos zum jeweiligen Thema) genutzt werden.
      2. Beteiligte (Lehrer und Schüler) dürfen interessante Tafelbilder, Kunstwerke, Projektarbeiten o.ä. fotografieren. Urheberrechte sind zu beachten!
      3. Im naturwissenschaftlichen Unterricht dürfen interessante Experimente gefilmt oder fotografiert werden.
      4. Auf Ausflügen und Klassenfahrten darf zu Dokumentations- oder Erinnerungszwecken gefilmt oder fotografiert werden. Beachte hierzu Ziffer 4 dieser Nutzungsordnung!
      5. Im Musikunterricht darf man das Handy zum Aufnehmen oder Abspielen von Musik nutzen.
      6. Und im Mathematik-Unterricht darf z.B. der Taschenrechner, die Uhr, der Kalender oder die Stoppuhr genutzt werden.
  3. Gesundheit
    1.  Die Nutzung von mobilen Geräten ist in vielerlei Hinsicht nicht gesund, worauf wir hier hinweisen möchten. Bedenke also jederzeit: Jedes elektrische Gerät gibt „Elektro-Smog“ ab. Ein mobiles Gerät tut dies in zweifacher Hinsicht und beides ist ungesund:
      • Mobil-Funk (beim Telefonieren und z.B. bei Datenübertragung) ist hochfrequente Strahlung
      • Die Stromversorgung darin ist niederfrequente Strahlung (magnetische bzw. elektrische Energie)
      • Der kleine Bildschirm strengt die Augen an und überfordert sie schnell.
      • Nur gesunde Ernährung und Sport halten euch schlank, Bewegung ist das A und O. Das krumme Beugen über Smartphones kann dem Körper massiv schaden.
  4. Persönlichkeits- und Datenschutzrechte
    1. Jeder Schüler ist für die Sicherung seiner Mobilfunkgeräte samt Inhalten selbst verantwortlich und hat diese mit einem Passwort zu schützen.
    2. Die Schule übernimmt keinerlei Haftung!
    3. Niemand darf die Inhalte persönlicher Gegenstände kontrollieren, d.h. Lehrer dürfen beispielsweise nicht die Nachrichten auf Schüler-Handys lesen.
    4. Alle Beteiligten an der Schule dürfen keine digitalen Beiträge, Nachrichten, Fotos, Videos machen, sehen, veröffentlichen oder verteilen, die
      1. gegen die guten Sitten oder geltendes Recht verstoßen (z.B. als Mobbing betrachtet werden können).
      2. deren Veröffentlichung einen Straftatbestand erfüllt oder eine Ordnungswidrigkeit darstellt,
      3. die gegen das Urheberrecht, Markenrecht oder Wettbewerbsrecht verstoßen
      4. der beleidigende, rassistische, diskriminierende oder pornographische oder gewaltverherrlichende Inhalt haben.
    5. Fotos und Videos von anderen, einzelnen Schülern oder kleinen Gruppen dürfen nur mit deren persönlicher Einwilligung gemacht werden. Für Schulzwecke liegt ein formuliertes Genehmigungsformular im Sekretariat bereit.
    6. Fotos von Gruppen mit mehr als 15 Personen auf dem Bild dürfen gemacht werden, solange sie nicht gegen Ziffer 4.4. verstoßen.
  5. Folgen bei Missachtung der Nutzungsregeln:
    1. Störungen durch Mobilfunkgeräte im Unterricht können wie folgt geahndet werden:
      1. Bei 1maligen Klingeln, Vibrieren oder ähnlichem wird der jeweilige Schüler aufgefordert, das Handy in den Flugmodus zu versetzen.
      2. Sollte ein Schüler ein Gerät aktiv nutzen (z.B. unter dem Tisch oder in der Hosentasche) darf der anwesende Lehrer das Gerät einsammeln und bis zur Abholung am Ende des Schultages im Sekretariat abgeben.
      3. Sofern ein Schüler über mehrere Wochen immer wieder diese Regeln missachtet, kann er ein bis zu 14-tägiges komplettes Nutzungsrechtsverbot auferlegt zusammen mit einer Missbilligung bekommen. In solch einem Fall werden die Eltern benachrichtigt.
    2. Bei Missachtung der Persönlichkeitsrechte (Ziffer 4) gibt es folgende Möglichkeiten:
      1. Sollte jemand feststellen (zum Beispiel, weil ein Bild oder Video unter Schülern verteilt wurde), dass z.B. gegen die Persönlichkeitsrechte von sich oder anderen Schülern verstoßen wurde, können Betroffene selbst oder Freude/Klassenkameraden und/oder Lehrer sowie Eltern Beschwerde bei der Schulleitung einreichen und/oder sich Hilfe bei den Schulsozialarbeitern holen.
      2. Jeder ist berechtigt und darf sich aufgefordert fühlen, freiwillig die Inhalte seines eigenen Mobilgerätes zu zeigen, sofern er den Inhalt für persönlichkeitsverletzend, gefährlich oder straffähig hält.
      3. In Zweifelsfällen bzw. bei starkem Verdacht auf solche Rechtsverletzung wird die Polizei hinzugezogen und ggf. Anzeige erstattet.

Feburar 2018 (überarbeitet 2020/10)

Wenn Veränderungsvorhaben und Projekte an Schulen von vorneherein flexibel und vorausschauend geplant sind, fällt es leichter, Agilität zu leben und alle Beteiligten (Lehrkräfte, Schüler, Eltern, möglicherweise auch Schulträger) einzubinden. Mit (digitalen) Mindmaps können diese in höchst kreativer, strukturierter und veränderbarer Form entwickelt, dargestellt und geplant werden.


In diesem Beitrag für das Booksprint “Agilität und Bildung”, stelle ich (Susanne Braun-Speck, freie Referentin für digitale Bildung) die Einsatzmöglichkeiten von Mindmaps vor und berichte davon, wie Lehrkräfte und Schüler (m/w/d), in einem Workshop mit mir, gemeinsam Ideen für Nachhaltigkeits-Projekte in ihrer Schule entwickeln und planen. Im Anhang gibt es eine Liste mit APP- und Online-Tools, Buch-Empfehlungen und weiterführende Links sowie ein Handout für den Unterricht.

Persönlich lernte ich die Mindmapping-Methode übrigens vor rund 30 Jahren kennen und wende sie seitdem in vielen Berufs- und Lebenslagen an: Von der einfachen kreativen Ideenfindung bis zur komplexen Unternehmenskonzept-Entwicklung.


Mindmapping: eine Kreativ- & Visualisierungs-Methode

Der Begriff Mindmap (auch: Mind-Map) kommt aus dem Englischen und heißt wörtlich übersetzt, Gedanken- oder Gedächtniskarte. Die Mindmapping-Methode ist zunächst mal eine Kreativ- sowie Strukturierungs-Methode, welche ein hirngerechtes Arbeiten ermöglicht. Sie wurde in den 1970er Jahren von Tony Buzan, einem britischen Autor, Redner und Trainer für Bildung, Lernen und Kreativität entwickelt.

Gehirngerecht ist sie deshalb, weil die natürliche Arbeitsweise des Gehirns genutzt wird und Mindmaps ebenso eine vernetzte Struktur haben wie unsere Hirnsynapsen (Verbindungsstellen zwischen Nervenzellen). Dadurch kann ungeahntes Potential geweckt und die Merkfähigkeit erheblich gesteigert werden. Mindmapping macht auch möglich, dass die logisch-arbeitende linke Hirnhälfte mit der kreativ-arbeitenden rechten Hirnhälfte besser zusammenarbeitet.

Fotos mit Beispielen:

So ist ein Mindmap aufgebaut: In der Mitte steht jeweils das Thema, wo herum Hauptzweige und Unterpunkte baumartig strukturiert sind.


Regeln gibt es dabei übrigens wenige: Ein Mindmap wird oben Rechts (auf ein (1) Uhr) beginnend im Uhrzeigersinn geschrieben und von dort auch begonnen zu gelesen.

Ein alternativ benutzter Begriff ist “Clustering”.

In Clustern werden Vorstellungen in einfacher kognitiver Weise miteinander verknüpft. Diese Methode stammt aus dem Umfeld des kreativen Schreibens und wurde circa 10 Jahre nach der Mindmapping-Methode entwickelt und kann als vereinfachte Methode dessen verstanden werden.

Einsatz-Möglichkeiten & Nutzen sind vielseitig!

Die Mindmapping-Methode eignet sich besonders, um Ideen zu entwickeln, Informationen zu sammeln und Projekte zu planen. Im Gegensatz zu langatmigen Texten sind sie schnell erfassbar und leicht verständlich. Außerdem sind sie, anders als zum Beispiel eine Stichwortliste, gehirn-gerecht strukturiert und in alle Richtungen flexibel erweiterbar.

Menschen werden durch die Mindmapping-Methode kreativer, können Informationen besser erfassen und verarbeiten, sowie später (zum Beispiel beim Referat oder Vortrag) schneller reproduzieren und wiedergeben.

Im Bildungswesen nutzen Mindmaps allen Schülern (m/w/d) beim kreativen Schreiben von jeglichen Texten; unkonzentrierte und leistungsschwache Schüler können durch sie Gedanken und Fakten leicht erfassen und sortieren; bei Hochbegabten werden ungeahnte, versteckte Fähigkeiten entdeckt; das Präsentieren von Referaten und Projektarbeiten fällt leichter, und: Lehrkräfte können damit innerhalb kürzester Zeit ihre Stunden planen und strukturieren.


Wer eine Mindmap erstellt hat, kann mit einen kurzen Blick auf deren Schlüsselbegriffe und durch die Struktur den gesamten Inhalt (auch von sehr komplexen Themen) sekundenschnell erfassen und wiedergeben. Ablesen wie bei sonstigen Vorträgen und Referaten entfällt damit!



Traditionell wird die Mindmapping-Methode übrigens seit Jahrzehnten in der Wirtschaft genutzt. Zum Beispiel in Marketing und Werbung; hier überwiegend aber nicht nur als Kreativ- und Strukturierungs-Methode. Sowie in der IT für Software-Entwicklungen, um z.B. Zielgruppen und User Experience zu formulieren. Wer sich dafür interessiert, findet in der Link-Liste einen Artikel dazu.


Im Folgenden geht es um einen Workshop zum Thema Nachhaltigkeit.

Wie bereits geschrieben, nutze ich die Mindmapping-Methode seit mehr als 30 Jahren. In diesem Beispiel setze ich sie für Workshops an Schulen ein, welche Ideen und Möglichkeiten suchen, um Nachhaltigkeits-Projekte zu initiieren.

Rahmenbedingungen:

  • Workshop-Team: In diesem hier beschriebenen WS waren 5 Lehrkräfte sowie 12 Schüler (Jg. 7-12) dabei und ich.
  • Zeitaufwand: 4 Zeitstunden
  • Medien: Notebook, interaktiver Touchscreen, Kreidetafel, Papier und Stifte

Ablauf beim Workshop:

  1. Schritt: Begrüßung und Abfragen der Wünsche und Ziele für den heutigen Workshop > notieren. In diesem Workshop soll es allgemein um nachhaltige Schule sowie nachhaltige digitale Bildung gehen.
  2. Schritt: 10-15-menütige digital-präsentierte Theorie über Nachhaltigkeit und die Agenda2030 plus Diskussion.
  3. Anschließend nahmen wir uns gemeinsam das Thema nachhaltige digitale Bildung vor, was ich als Referentin moderierte und an der Kreidetafel festhielt. Dabei machte ich direkt vor, wie eine Mindmap entsteht (wobei das kein Lernziel des Tages war). Durch meine Erfahrungen in Sachen Digitalisierung / IT stellte ich die richtigen Fragen – die Erkenntnisse gleichen meinen Annahmen … Des Urheberrechts wegen wird das Ergebnis hier nicht präsentiert.
  4. Nach dieser 1. Mammut-Aufgabe gab es eine Pause und anschließend eine Auseinandersetzung mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (siehe Bilddatei). Welche davon berühren Schule überhaupt? Die Teilnehmer entwickelten sofort Ideen und notierte sich diese zunächst für sich selbst (handschriftlich).
  5. Als nächstes wurden aus allen Ansätzen und Ideen drei für die Vertiefung ausgewählt. Dazu bildeten sich Projektteams jeweils aus mindestens einer Lehrkraft und vier Schülern.
  6. Jedes Projektteam setzte sich nun mit einer Idee tiefer auseinander. Dabei entstand ein größeres, gemeinsames Mindmap pro Team und Idee. Darin enthalten ist auch, was der nächste Projektschritt ist und wer – auch nach dem heutigen Workshop – an dem Projekt weiterarbeiten möchte. Ein nächster Termin je Gruppe wird vereinbart. Bei diesem Workshop wurden die Ideen ebenfalls in einem Content-Management-System von Media4Schools digital erfasst.
  7. Abschließend stellten alle Gruppen ihre Nachhaltigkeits-Projektideen kurz vor. Andere Workshop-Teilnehmer hatten hierbei noch Gelegenheit, weitere Aspekte / Assoziationen einzubringen.

Das später digital nachgestellte zweite Mindmap aller drei Nachhaltigkeits-Projekte mit Teilprojekten des Workshops ist dieses:

Die Mindmaps vom Workshop sind jetzt die Basis für eine agile Projekt-Realisierung. Sie sind stets veränderbar, das besonders gut, wenn sie digital verfügbar sind. Für spontane weitere Ideen und Aspekte sollten sie zudem möglichst groß ausgedruckt und irgendwo zentral an eine Wand gehängt werden. Dort können dann auch Nicht-Projektmitglieder weitere Vorschläge machen.

Wie auf dem letzten Mindmap zu erkennen ist, entstanden aus diesem Workshop sofort 3 vielseitige Projektideen mit mehreren Teilprojekten für mehr Nachhaltigkeit an der Schule. Teams stehen fest; ebenso wie die nächsten Schritte. > Der 4-Stunden Workshop war enorm effektiv und ergebnisreich!


Mindmaps im Unterricht

Wer die Mindmapping-Methode mit Schülern (m/w/d) im Unterricht anwenden möchte und noch kein Handout dafür hat, findet hier eins als PDF.  Klick entweder auf den Downloadlink oder scanne diesen QR-Code >

Workshop? Kontakt?

Wer an Referentengeführten Workshops für seine Schule oder Klasse interessiert ist, kann sich gerne bei der Autorin, Susanne Braun-Speck, melden. E-Mail: s.braun-speck@tiefenschaerfe.de oder @sii-kids.de. Tel.: 0172-4332277


Buch-Empfehlungen (Links zu Amazon):


Weblinks zu digitalen Apps & Online-Portalen:


Link-Empfehlungen:

Weiterlesen

Alle Schulbeteiligten kennen das: Eine Projektarbeit steht an; Teams finden sich von alleine oder werden mit Methode von Lehrkräften zusammengestellt. Manchmal kann das Thema freigewählt werden, manchmal steht es fest. Doch eins ist immer klar: Die SchülerInnen bringen sich unterschiedlich in ihren Teams ein. Einige leisten richtig viel, Andere gucken den Willigen bei der Arbeit zu. Wie können entsprechend Projektarbeiten fair benotet werden? Vielleicht mit einer Team-ScoreCard?

(Zur Info: Dieser Beitrag erscheint Ende 2020 im Booksprint “Agilität und Bildung”.)

Für diese Problematik habe ich bisher keine leichte, stressfreie und faire Methode erlebt und beschäftigte mich zuletzt Mitte September 2020 damit. Eine Berufsfach-Oberschülerin sprach mich an und erzählte mir ihre Geschichte. Sie, als hochbegabte 16jährige-Schülerin, hatte sich in eine Projektarbeit richtig reingekniet. Als eine von vier Teammitgliedern hatte sie aus vier Teiltexten, davon zwei handschriftlichen, ein Handout am PC erstellt; die Team-Organisation übernommen und eine Powerpoint-Präsentation gestaltet. Außerdem enthielt ihr Textteil einen selbstausgedachten Fragenbogen.

Ein besonders kreativer Klassenkamerad (auch 16) und Teammitglied hatte per Hand mehrere Zeichnungen angefertigt; eine 21-jährige Schülerin fiel besonders positiv bei der Präsentation auf; das vierte (auch 21jährige) Mitglied schrieb allerdings nur 3 Sätze – und verlangte am Ende, maximal 1 Punkt weniger zu bekommen, als die Hochleisterin des Teams. Bekannt war mir bereits, dass die 4. Schülerin zu einer Verabredung mit der 1. Schülerin zwecks gemeinsamer Gestaltung des Handouts nicht gekommen war.

So sieht Gerechtigkeit in keinem Fall aus!

Die Fachlehrkraft hatte gesagt: “Ihr habt insgesamt 44 Punkte, davon hat jeder von Euch zunächst 11 Punkte. Teilt bitte selbst ein, wer wieviele Punkte bekommt; allerdings maximal 15 Punkte pro Person. Daraus könnt ihr dann selbst die Noten ableiten und mir vorschlagen!” Von dem Ablauf und Aufgabenteilung, wie oben beschrieben, wusste er bereits.

Wenig überraschend war die Folge: Das Projektteam diskutierte heiß und innig über die Bewertungen der Einzelnen. Zunächst wurden alle Teammitglieder beinahe gleich bewertet, obwohl klar war, dass deren gelieferte Leistung sehr unterschiedlich war. Die Schülerin mit den drei Sätzen forderte für sich 10 von 11 Punkten. Der eine Punkt, der ihr abgesprochen wurde, sollte die Hochleisterin bekommen, als 12. Die beiden Anderen sollten ihre 11 Punkte behalten. Im Ergebnis hätten alle Note 2.

Auf einen Blick wird klar: das Leistungs-Bewertungs-Verhältnis stimmt so überhaupt nicht und ist unfair.

Lohnt sich Leistung bei Projektarbeiten für Schüler?

Die Hochleisterin (welche bis vor Kurzen übrigens, trotz Hochbegabung, Minderleister war), wirkte natürlich Unzufrieden und suchte das Gespräch mit mir. Sie war zwiegespalten: Einerseits sprach ihr Gerechtigkeitssinn gegen eine Gleichbenotung aller Gruppenmitglieder, anderseits wollte sie der DAZ-Schülerin (der 4. im Team) helfen. Beinahe Schachmatt? Was ist gerecht? Gleichmachen oder fair bewerten? Mit ihren 16 Jahren zerbrach sie sich den Kopf und suchte Rat.

Größtes Problem übrigens: alleine durch die Diskussion und den Streit über die Vergabe der Punkte im Team war Schülerin 1 höchst demotiviert und bekam als “Lohn” für ihre Arbeit nun statt Anerkennung, nur Streit und Ärger. Sie fragte sich: Kommen nur Egoisten in den Himmel? Zahlen sich Arbeit und Sozialkompetenz nicht aus? Da sie die Schuljahre davor Minderleister war, war das natürlich eine hochbrenzlige Situation. Sie könnte aufgrund des Frustes wieder ihre Motivation verlieren und in alte, negative, Verhaltensmuster verfallen.


Als faire und sachliche Bewertungsmethode schlug ich ihr eine ScoreCard für Teams vor.

Eine Balanced-Scorecard ist der englische Begriff für “ausgewogene Wertungsliste” also eine Ergebnis- & Kriterienliste mit Kennzahlen. Sie ist eine Controlling-Methode zur Messung, Dokumentation und Steuerung der Aktivitäten eines Unternehmens oder einer Organisation zu seiner Vision und Strategie. Es gibt auch spezielle Projekt-Scorecards, bei denen es um die klare Messbarkeit von Zielen und deren Wert geht.

Diese Methode wurde hier von mir übertragen und zur bestmöglich gerechten Bewertung der einzelnen Schülerleistungen vorgeschlagen. Ich nenne sie mal “Team-ScoreCard / ScoreCard4 Teams”.


Die Herausforderung bei der Bewertung der einzelnen Schüler bei Projektarbeiten ist u.a., zu erkennen und zu benoten, wer was und wie beigetragen hat. In diesem Fall wurden folgende Aufgaben / Bewertungskriterien definiert:

  • Texteile (jeder SuS seinen Text)
  • Live-Präsentation
  • Skizzen & Zeichnungen (oder: Experiment)
  • Handout-Erstellung
  • Team-Organisation
  • Powerpoint-Erstellung

Bei einer ScoreCard müssen zunächst solche Aufgaben/Kriterien gefunden werden. Mein Vorschlag für die Zukunft ist, diese VOR der Durchführung der Projekte, gemeinsam mit den Schülern zu bestimmen. Dann wird den Schülern auch klar, welche Projektaufgaben anfallen und sie können einschätzen, was und wie viel jeder Einzelne tun muss, um die Arbeit fair zu verteilen und eine gute Note zu bekommen.

Im Anschluss müssen die Aufgaben/Kriterien einen Wert in Punkten erhalten.

Bei der hier beschriebenen Projektarbeit sollte es, laut verantwortlicher Lehrkraft, maximal 44 Punkten geben. Diese Punkte müssen nun dem Arbeitsaufwand gerecht (also ausbalanciert) zugeteilt werden. In diesem Fall so:

Tatsächlich hätten zwar Zeile 7 und Zeile 8 deutlich mehr Punkte bekommen müssen (alleine vom Zeitaufwand her), aber:

Da die Schülerin 4 dann sowenig Punkte bekommen hätte, dass sie Note 5 bekommen müsste, was die überwiegend sozialkompetenten Anderen dann doch nicht verantworten wollten, wurden die meisten Punkte auf Textteile und Live-Präsentation verteilt. Schüler 1-3 hegten durchaus den Wunsch, ihr 4. Gruppenmitglied bestmöglich mit durchzuziehen.

Allein über die Wertigkeit von Einzelprojektaufgaben lässt sich vortrefflich streiten! Die Fachlehrkraft hat hierbei natürlich die besondere Rolle, auf Objektivität zu achten und ggf. zu hinterfragen:

  • Wie zeitaufwendig ist Aufgabe 1, 2, 3?
  • Wie schwierig ist sie intellektuell?
  • Wie schwierig ist sie machbar (digitale Arbeitsmittel? Beschaffung bei Experimenten?)?
  • etc

Die Leistung der einzelnen Arbeit einzuschätzen, folgt am Ende.

Nach getaner Projektarbeit und Präsentation bekommt jeder Schüler (m/w/d) für seine erledigen Aufgaben seine Punkte. Wie viele Punkte er/sie/es von den jeweiligen Aufgaben/Bewertungskriterien erhält, unterliegt natürlich eher einer subjektiven Wahrnehmung und kann doch wieder zu Streit unter den Schülern führen.

Bei der Präsentations-Bewertung könnten z.B. solche subjektiven Kriterien versuchsweise zu objektiven werden:

  • Hat der Schüler (m/w/d) frei gesprochen oder abgelesen?
  • War der jeweilige Beitrag qualitativ hochwertig und interessant?
  • Wie wirkte das Team zusammen?
  • Wer leistete was und wie viel?
  • Wer lieferte Beiträge zum Erreichen des Gruppenzieles?
  • etc.

In diesem Fall wurden sich drei von vier Gruppenmitgliedern allerdings schnell einig. Die Punkte wurden so verteilt:

Erläuterung:

  • Schüler 1 hatte faktisch das Handout (über 4 Seiten) sowie Powerpoint-Präsentation erstellt und alles organisiert.
  • Schüler 2 war bei der Live-Präsentation die beste.
  • Schüler 3 hatte in stundenlanger Arbeit Zeichnungen und Skizzen erstellt.
  • Schüler 4 hatte nur drei Sätze geschrieben und war auch bei der Präsentation sehr zurückhaltend.

Bei den Textteilen hätte Schüler 4 eigentlich weniger Punkte erhalten müssen, aber wie gesagt: das Team wollte Alle Mitziehen und Niemanden durchfallen lassen. Da laut Lehrkraft jedes Gruppenmitglied max 15 Punkte haben durfte, wurden am Ende in Gedanken nochmal Punkte übertragen und die Noten von den Schülern selbst wie folgt vergeben:

Abschließend hier noch eine detaillierte sowie ergänzte Variante der Team-ScoreCard: