Im Klassenzimmer fällt die Handynutzung unter dem Tisch kaum auf – doch welche Lehrkraft kennt sie nicht, die gesenkten Köpfe der Schüler:innen, die nicht aktiv am Unterricht teilnehmen, sondern gedanklich irgendwo auf den sozialen Medien unterwegs sind? Wie anstrengend ist es, sie immer und immer wieder zu ermahnen, ihre Smartphones wegzustecken? Welche Regelungen braucht es, um schulintern eine klare, unmissverständliche Linie im Umgang damit zu zeigen?

Die Frage, ob Schüler:innen ihre Smartphones in der Schule nutzen dürfen oder nicht, ist seit Jahren Gegenstand kontroverser Debatten – erst recht nach den jüngsten PISA-Ergebnissen. Da Ende 2023 immer noch nur 15% der Schulen für alle Schüler:innen digitale Endgeräte hatten (75% wenigstens für einige Klassen) werden Smartphones alternativ für Unterrichtszwecke eingesetzt (Verband Bildung und Erziehung in Statista). Dagegen spricht das hohe Ablenkungspotenzial, das von Smartphones und ihrem Zugang zur digitalen Welt des Internets ausgeht. Das Ablenkungspotenzial ist groß – zu groß, um aktiv am Unterricht teilzunehmen?


In Angesicht der Metaanalyse “Gibt es den Brain-Drain-Effekt wirklich?” aus 2023, für die 22 Forschungsergebnisse analysiert wurden, erscheint es den Autoren Tobias Böttger, Michael Poschik und Klaus Zierer (von der Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Universität Augsburg) wichtig, dass die Menschen im Allgemeinen und Kinder und Jugendliche im Besonderen in Schulen und Klassenzimmern lernen, mit dem Ablenkungspotenzial von Smartphones umzugehen. Dazu braucht es Regeln.

Grund dafür ist laut ihnen unter anderem, dass die Nutzung von Smartphones einen großen Einfluss auf unser Arbeitsgedächtnis hat. Einige Studien zeigen, dass Menschen, die ihr Smartphone viel benutzen, oft weniger Kapazität im Arbeitsgedächtnis haben. Einerseits kann das Smartphone dabei helfen, unsere Aufmerksamkeit automatisch zu steuern. Andererseits kann es unsere Denkleistung verschlechtern, wenn wir auf eine Nachricht reagieren, die gerade nicht wichtig für unsere aktuelle Aufgabe ist. Tests in Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Naturwissenschaften zeigen, dass Smartphones unsere Konzentration stören können. Selbst wenn das Smartphone nur in der Nähe liegt und nicht benutzt wird, lenkt es uns ab. Es fällt schwer, das Smartphone zu ignorieren.

Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Schüler:innen durch Smartphone-Nutzung in der Schule schlechtere Leistungen zeigen werden.

Laut dem Buch “Visible Learning” (2018, Tabelle von Seite 143) und der Studie von Klaus Zierer und John Hattie, welche auf 1.400 Meta-Analysen beruht, sind die schädlichsten Faktoren, also die “Verhinderer” für gute Schulleistungen:   

  • Angst (-37)  
  • ADHS (-0,90)  
  • Depressionen (-35)  
  • Langeweile (-0,49)  
  • körperliche Züchtigung im Elternhaus (-33)  
  • Unbeliebtheit in der Klasse (-23) (dieser Punkt steht auf einer anderen Buchseite)  
  • Fernsehen (-15)  

„Fernsehen“ dürfte heutzutage durch „Digitale Endgeräte, Online-Spiele und -Medien“ ersetzt werden können und die Negativwirkung deutlich stärker ausfallen. Absolut wahrscheinlich ist, dass sich durch hohen und ablenkenden Medienkonsum (auch im Unterricht) sowie körperliche Gesundheitseinschränkungen und psychisches Unwohlsein die Leistungen generell verschlechtern – möglicherweise auf Dauer (Annahme der Autorin).


Immer mehr Schulen denken über ein Handyverbot nach – aber ist das sinnvoll und zeitgemäß? Welche Regelungen können in Nutzungsordnungen getroffen werden?

Ich, Susanne Braun-Speck und Autorin des Beitrags, habe bereits vor Jahren (damals noch als Elternvertreterin) eine Handynutzungsordnung entwickelt und stelle diese hier kostenlos zur Verfügung. Link: https://media4schools.de/handy-nutzungsordnung/

Als ich 2018 Teil der Arbeitsgruppe wurde, war in den sechs Monaten davor nicht viel passiert: es gab eine halbe Seite als ersten Entwurf, der allerdings – für mein Verständnis – keine Option war. Nach einem Gespräch mit der Lehrerin, welche die AG leitete, schrieb ich in einer “Nacht-und-Nebel-Aktion” einen neuen Entwurf und sendete ihn ihr zu. Wir einigten uns darauf, unserer AG zu sagen, dass wir das gemeinsam geschrieben hatten – ich war an dieser Schule”nur” Elternvertreterin und eine Akzeptanz des Entwurfes natürlich höher, wenn er wie eine Teamarbeit wirkt. Nun: Wir besprachen den Entwurf dann in der AG, zu der zwei Lehrkräfte, davon ein Jahrgangsleiter, zwei Schüler:innen und ich gehörten. Es gab nur wenige Änderungen. Den überarbeiteten Entwurf verteilte der Jahrgangsleiter danach an die einzelnen Gremien in der Schule (Lehrerkonferenz, Schüler- sowie Elternvertretung) und schon wenige Wochen danach wurde die Nutzungsordnung auf einer Schulkonferenz verabschiedet. Vom Tempo her war das ein Rekord!

Inhalte der Nutzungsordnung für mobile Geräte sind:

  • Einleitung / Präambel
  • Grundsätzlicher Umgang mit mobilen Geräten in der Schule und auf dem Schulgelände
    • inkl. Pausen-Regelung
  • Nutzung im Unterricht
  • Gesundheitsaspekte
  • Persönlichkeits- und Datenschutzrechte
  • Folgen bei Missachtung der Nutzungsregeln

Da die Nutzungsordnung heute noch auf der Website der Schule zu finden ist, gilt sie vermutlich noch. Auf den ersten Blick wurde in jüngerer Zeit nur Ziffer 1.3 geändert. Dort steht jetzt: “In den regulären Pausen ist die Nutzung den SchülerInnen der Klassen 5-10 untersagt.” Dass dies durchsetzbar ist, halte ich für beinahe unmöglich – welche Lehrkraft kann und möchte in den Pausen in allen Ecken des Schulgeländes hunderte von Schüler:innen davon abhalten, ihr Smarthone zu nutzen? Selbst im Unterricht fällt das schwer. Ich beobachte und höre von Lehrkräften und Schüler:innen oft, dass zumindest in den höheren Klassen nichts dagegen getan wird, wenn Schüler:innen im Unterricht an ihrem Handy sind – es wird auf Eigenverantwortung gesetzt. Doch: das Ablenkungs- samt Suchtpotential ist eben groß und dagegen können sich selbst Erwachsene nicht wehren. Von daher halte ich es für Begrüßenswert, wenn Schulen gegen die spielerische, private Nutzung im Unterricht vorgehen – außer im Notfall natürlich. Doch wie? Vermutlich hilft nur, Unterricht so zu gestalten, dass er interessanter ist, als das was an digitalen Endgeräten möglich ist – doch das ist eine Herausforderung!

Mein Tipp: Generell sollten jegliche Regeln gemeinsam mit Lehrern, Schülern und Eltern erarbeitet werden, um die Interessen aller zu berücksichtigen und die Akzeptanz zu erhöhen!


Was ist der Grund für einzelne Formulierungen darin?

In der Präambel wird zunächst darauf hingewiesen, dass die Nutzung mobiler Geräte wie Smartphones in der Schule und auf dem Schulgelände grundsätzlich erlaubt ist. Dies vor dem Hintergrund, dass sie aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind und absolute Verbote schwer durchsetzbar wären, wie bereits geschrieben – sie sind Teil unseres Lebens geworden. Zudem werden Smartphones immer häufiger auch im Unterricht kurzzeitig genutzt. Und: Nicht selten haben sie einen besseren Empfang als die oft noch schlechten WLAN-Netze der Schulen. Außerdem sind sie eine Alternative zu Tablets, welche vielen Schüler:innen nach wie vor nicht zur Verfügung stehen.

Inwieweit es sinnvoll oder schädlich ist, dass Schüler:innen ihre Smartphones in den Pausen nutzen, kann so oder so gesehen werden: Einerseits hemmen sie das persönliche Miteinander und den sozialen Austausch unter den Schüler:innen, andererseits können sie aber auch ein entspannender Rückzugsort sein, in dem nicht kommuniziert werden muss.


Bei Prüfungen natürlich verboten, aber für den Unterricht sinnvoll.

Da bereits das Mitführen eines Smartphones bei Prüfungen als Täuschungsversuch gewertet werden kann, sollten Schüler:innen im eigenen Interesse darauf verzichten. Ein entsprechender Hinweis sollte in einer Nutzungsordnung enthalten sein.

Doch im Unterricht ist ein gezielter Einsatz absolut sinnvoll und im digitalen Zeitalter kaum noch wegzudenken. Für bestimmte Aufgaben wie das Recherchieren, als Lesegerät und um Erklärvideos anzusehen, zum Fotografieren und Filmen, Dokumentieren oder beispielsweise zur Durchführung von digitalen Lernspielen und Matheaufgaben kommen Smartphones, alternativ zu Tablets, infrage. Die Lehrkraft muss dann “nur” auf einen verantwortungsvollen Umgang achten und sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler ohne Smartphone nicht benachteiligt werden.


Persönlichkeitsrechte und Datenschutz

Natürlich müssen bei der Nutzung von Smartphones in der Schule die Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz aller Beteiligten berücksichtigt werden. Auch bei Lehrkräften besteht teilweise Unsicherheit darüber, was sie dürfen und wo sie Grenzen überschreiten könnten. Deshalb wird in der hier besprochenen Muster-Nutzungsordnung auch darauf hingewiesen, dass Lehrkräfte beispielsweise keine Nachrichten auf Schülerhandys lesen dürfen. Und dass alle an der Schule Beteiligten keine digitalen Beiträge, Nachrichten, Fotos, Videos erstellen, ansehen, veröffentlichen oder verbreiten dürfen, die gegen die guten Sitten oder geltendes Recht verstoßen. Es versteht sich fast von selbst, sollte aber dennoch schriftlich festgehalten werden: Die Veröffentlichung oder Weitergabe von beleidigenden, rassistischen, diskriminierenden, pornografischen oder gewaltverherrlichenden Inhalten kann eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit darstellen.


Machbare und faire Konsequenzen

Das eigene Smartphone ist für viele Jugendliche eine persönliche Kommunikationszentrale mit unendlich vielen privaten Informationen wie Nachrichten, Fotos sowie Videos und schlichtweg das Tor zur (digitalen) Welt. Sieht eine Nutzungsordnung der jeweiligen Schule also zu strenge Konsequenzen bei Regelverstößen vor, kann das böse enden und stellt möglicherweise einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Schüler:innen dar. Ein kurzfristiges Einsammeln der Smartphones und eine sichtbare Aufbewahrung im Klassenraum dürfte unproblematisch sein, eine Mitnahme ins Lehrerzimmer oder Sekretariat ist dann schon etwas anderes.

Durch klare, faire und ausgewogene Regeln kann die Handynutzung sinnvoll in den Schulalltag integriert und gleichzeitig konzentriertes Lernen ermöglicht werden.


Weder gut für die Seele noch für den Körper

Cybermobbing, die Verbreitung von Hass und Hetze, das Teilen von sexuellen Inhalten und Tierquälerei auf Plattformen wie TikTok und anderen sozialen Medien hat schwerwiegende Auswirkungen auf Schüler:innen. Smartphones machen solche negativen Erlebnisse erst möglich. Und es droht auch Suchtgefahr. Ständige Benachrichtigungen, soziale Medien und Spiele sind darauf ausgelegt, Nutzer möglichst lange zu fesseln und führen oft zu einem zwanghaften Nutzungsverhalten. Diese Abhängigkeit kann negative Folgen für die psychische Gesundheit haben, wie erhöhte Angst, Depression und Stress.

Doch die Nutzung von Smartphones birgt auch zahlreiche körperliche Gesundheitsrisiken, die nicht unterschätzt werden sollten. Jedes elektrische Gerät erzeugt elektromagnetische Strahlung, und Smartphones sind hier keine Ausnahme. Zum einen erzeugen sie hochfrequente Strahlung durch Mobilfunk bei Telefonaten und Datenübertragungen. Zum anderen erzeugt die Stromversorgung des Geräts niederfrequente Strahlung, die ebenfalls gesundheitsschädlich sein kann. Zudem führt der kleine Bildschirm zu einer schnellen Überanstrengung der Augen. Übermäßige Nutzung von Smartphones kann zu gesundheitlichen Problemen wie Augenbelastung, Schlafstörungen und einer schlechten Körperhaltung führen, da das ständige Überbeugen über das Gerät den Körper stark beansprucht.

Kurzum: Auch dazu gibt es entsprechende Regelungen in der hier besprochenen Muster-Nutzungsordnung – denn wer denkt über so etwas sonst wirklich nach?


Fazit: Einerseits scheinen Regelungen zur Art und Weise der Nutzung von digitalen Endgeräten wie Smartphones in Schulen ein Muss zu sein, andererseits kann im Rahmen der digitalen Bildung / Medienkompetenzförderung der Schüler:innen eine aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten einer Nutzungsordnung, beispielsweise im Informatikunterricht, erfolgen – und erhält damit einen zweiten Nutzen.


Quellen:

  • Braun-Speck, S. Nutzungsordnung für mobile Geräte in der Schule (Muster), 2018 geschrieben, 2020 veröffentlicht auf: https://media4schools.de/handy-nutzungsordnung/
  • Böttger T, Poschik M, Zierer K. Gibt es den Brain Drain Effekt wirklich? Eine Meta-Analyse. Verhaltenswissenschaften. 2023; 13(9):751. https://doi.org/10.3390/bs13090751
  • Hattie J,, Zierer K. Visible Learning: Auf den Punkt gebracht. Oktober 2018. Verlag: https://paedagogik.de/alle-anzeigen-paedagogik/product/visible-learning-auf-den-punkt-gebracht-953/
  • Verband Bildung und Erziehung. (21. November, 2023). Verfügbarkeit von Klassensätzen an Laptops, Tablet-PCs und Smartphones an der eigenen Schule in Deutschland im Jahr 2023 [Graph]. In Statista. Zugriff am 12. Juni 2024, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1298496/umfrage/umfrage-zu-tablets-und-smartphones-in-schulen/

Foto: Schüler_am Smartphone_pokemon-1553971_1280-pixabay.de

 

 

 

 

Unter dem Titel „United Podcasters for Education” (#Up4Ed) haben sich mehr als 40 Bildungsakteure bundesweit zusammengeschlossen, um am 8.12., dem Tag der Bildung ein Zeichen zu setzen. Das mit einem 24 Stunden Programm rund um das Thema Bildung. Bereits vor Bekanntgabe der PISA-Ergebnisse sahen es die Bildungsakteure als Auftrag, in der Bildungspolitik einen Wandel einzufordern.

Dieser Podcast vereint nun eine Vielzahl von Stimmen und Perspektiven.

Es werden verschiedene Bildungsvisionen beleuchtet sowie die Herausforderungen der Zeit angesprochen, begleitet von Lösungsansätzen. Das Hauptanliegen besteht darin, die Bedeutung und Auswirkungen von Bildung einem breiten Publikum zugänglich zu machen und einen gesellschaftlichen Diskurs über Bildung von hoher Qualität anzustoßen. Der Podcast fungiert als Aufruf zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung in Deutschland.

Mit dabei sind Elke Büdenbender, Paul Ronzheimer, Tatjana Kiel, Stefanie Dreese (Sozialministerin M-V), Margret Rasfeld, Christian Füller, Bundeschülersprecher Florian Fabricius, Annmieke Lais, Ilka Petersen, Prof. Dr. Conny Hattula, Dr. Diana Knodel, Viola Patricia Hermann, Kati Ahl, Gert Mengel, Dr. Julia Freudenberg, u.v.m.

Aus Schleswig-Holstein sind u.a. Susanne Braun-Speck (siehe LinkedIn) und Alice Moustier dabei. Beide sind auch Autorinnen des kostenfreien Community-Buchs „Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“, welches der Sii-Kids & -talents e.V. 2022 herausgebracht hat. Braun-Speck ist zudem Projektleiterin von Media4Schools.de. Sie interviewte für den #Up4Ed Podcast drei IT-Lehrkräfte aus Hamburg. Deren Schule erhielt vor kurzem den Deutschen Schulpreis!


Ihr Thema: Nachhaltige digitale Bildung – wie sieht diese aus? In diesem Beitrag spricht Braun-Speck mit Heiko Meiwes (er ist auch Mit-Autor des o.g. Buches), Stephan Kiener und Dominik Stiehm, welcher auch diesen Podcast-Beitrag schnitt. Die drei Kollegen sind von der Berufsschule ITECH aus Hamburg. Gemeinsam sprechen sie über nachhaltige digitale Bildung im Rahmen von SDG 4. Insbesondere über Medienkompetenz und Informatik, Methoden und Prozesse des zeitgemäßen digitalen Lernens; Projektarbeit, Stress / Zusammenarbeit unter Lehrkräften, uvm.

Ihr Beitrag ist im 24-Stundengesamtwerk ab Schnittstelle 04:22:34 zu hören. Separat hören? Schau hier.

Chancengerechtigkeit? Hochwertige Bildung? Uns alle vereint eine Vision – eine Vision von einer Welt, in der BNE und Medien- & Zukunftskompetenz-Förderung für alle Schüler:innen möglich ist. Das, damit sie ihre Fähigkeiten entfalten können und nachhaltig auf ihre digitale Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet sind!“, meint das Team.


Von allen am 24-Stunden-Podcast-Beteiligten wird das Ziel verfolgt, die Erfolge und positiven Effekte von Bildungsakteuren zu zeigen und praktische, nachahmenswerte Methoden zur Bewältigung der Herausforderungen im Bildungsbereich aufzuzeigen. Der Podcast trägt auch dazu bei, Akteure aus verschiedenen Bereichen zu vernetzen, um durch gemeinsame Maßnahmen die Wirksamkeit von Bildung zu steigern und neue Ideen zu generieren.

Braun-Speck: „Gerade gestern, beim BNE-Team Treffen Schleswig-Holstein, wurde in zwei von drei Gruppenarbeiten herausgearbeitet: PISA-Problematiken und Lehrkräftemangel sind nur mit externen Bildungspartnern in Schulen zu lösen. Wir können gemeinsam zeitgemäße Bildung ermöglichen! Was dazu fehlt, sind lediglich finanzielle Mittel!“

Die #Up4EdInitiative sieht sich als aktiver Teilnehmer im politischen Diskurs und betrachtet Politiker als Partner, um konstruktive und ideologiefreie Impulse für die Bildungspolitik zu setzen. Die Überzeugung besteht darin, dass viele Stimmen notwendig sind, um Veränderungen herbeizuführen. Das übergeordnete, ideologiefreie Ziel besteht darin, die bestmögliche Bildung für alle Kinder zu erreichen.

Die Verpflichtung zu den Zielen des „Tags der Bildung“ wird tief empfunden, und der Podcast wird als Beitrag gesehen, um diese Ziele zu unterstützen und voranzutreiben. Alle werden dazu eingeladen, sich auf das Experiment des Podcasts einzulassen, ihn anzuhören, zu teilen und an den Diskussionen teilzunehmen. Denn das gemeinsame Ziel lautet: Eine gerechte Bildung für alle Kinder.

Website: www.up4ed.org

Podcast-Host: https://up4ed.blogs.julephosting.de/

Unversehens sind wir Teil von up4ed, einer nationalen Podcast-Challenge, welche den Tag der Bildung am 8.12.23 unterstützen möchte (mehr dazu später). In unserem Beitrag sprechen wir zu viert über nachhaltige digitale Bildung; SDG 4 -Medienkompetenz und Informatik, Methoden und Prozesse des zeitgemäßen digitalen Lernens; Projektarbeit, Stress / Zusammenarbeit unter Lehrkräften, OER, soziale Gerechtigkeit, digitale Tools und noch viel mehr.

Gastgeberin: Susanne Braun-Speck (eMail)

Freie Referentin, Autorin, Projektleiterin von Media4Schools.de / sii-kids & -talents e.V., Herausgeberin des kostenfreien Community-Buches „Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“ (Link zum Buch).

Gastteilnehmer: Drei Lehrkräfte des ITECH 24, Berufliche Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg (BS 14) – Schule: ein Gewinner des Dt. Schulpreises 2023

  • Heiko Meiwes (eMail), ist auch Mit-Autor des o.g. Buches
  • Dominik Stiehm (eMail)
  • Stephan Kiener (eMail)

Schnitt: Dominik Stiehm, ITECH 24
Musik: Erokia – Free sound Remixes freesound.org/s/431907 • Lizenz: CC BY

Der Beitrag ist hörbar auf Youtube und Soundcloud

Es ist kompliziert … Digitale Medien und Lernmaterialien sind ein “zweischneidiges Schwert”: Werden sie von Kindern zu früh und zu häufig genutzt, schadet das ihrer Entwicklung und Gesundheit. Doch Jugendliche, welche bald ins Berufsleben eintreten, müssen auf ihre digitale Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet sein. Für Andere ist digitale Bildung sogar der einzige Weg, um überhaupt an Lernangeboten teilhaben zu können, wie im Weltbildungsbericht GEMR 2023 steht.

(Kommentar von Susanne Braun-Speck, u.a. Herausgeberin des Community-Buches “Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“).

“Generell gibt es einen großen Unterschied zwischen Konsumieren und Produzieren von digitalen Medien und Lernmaterialien. Zum Anderen kritisiere ich schon seit Jahren, dass beispielsweise oft die 5. Klassen als Erstes mit digitaler Bildung starten sollen, während noch unzählige Schulabgänger ohne zeitgemäße IT- und Medienkompetenz ins Berufsleben starten müssen.”

Medien konsumieren bedeutet, sie zu nutzen, oft nur anzusehen, ohne selbst aktiv zu sein. Bei Lernapps bedeutet dies, z.B. nur Antworten auswählen oder beispielsweise ein Video abspielen zu können. Medien und Lernmaterialien produzieren bedeutet dagegen, sie herzustellen, sie aktiv zu gestalten und dabei kreativ zu sein.

Ähnlich wie beim Fußballspielen macht es einen großen Unterschied, ob Menschen im Fernsehen nur Spiele anschauen oder selbst trainieren. Während Medienkonsum etwas Inaktives ist, ist Medienproduktion etwas Selbstaktives und fördert Zukunftskompetenzen wie Kreativität, kritisches Denken etc.

HEISE titelte am 27.11.23: “Wissenschaftler: Tablets und Laptops machen die Kinder dümmer”

Hintergrund: Über 40 Experten aus Bildung und Wissenschaft fordern einem Aufschub der Digitalisierung an Schulen und Kitas. „Es ist offensichtlich, dass Bildschirme große Nachteile für kleine Kinder haben. Sie behindern das Lernen und die Sprachentwicklung. Zu viel Bildschirmzeit kann zu Konzentrations-Schwierigkeiten führen und die körperliche Aktivität verdrängen“ heißt es in einem Zitat vom Karolinska-Institut.

“Die wissenschaftliche Erkenntnis ist inzwischen, dass Unterricht mit Tablets und Laptops die Kinder bis zur 6. Klasse nicht schlauer, sondern dümmer macht”, begründet der Offenburger Medienpädagoge Ralf Lankau die Initiative. Auch Schulpädagoge Klaus Zierer (welcher mit John Hattie u.a. das Buch “Visible Learning” herausgebracht hat), sowie der bekannte Mediziner Manfred Spitzer sowie Thomas Fuchs zählen zu den ersten Unterzeichnern der Forderung.

Nun: Hier ist explizit die Rede von kleinen Kindern bis zur 6. Klasse.

“Ja, es ist grenzwertig, wenn kleine Kinder bereits an Smartphone und Tablet ihre Freizeit verbringen! Und sie bereits in der Grundschulzeit über APPs digital lernen zu lassen, halte ich seit jeher für grenzwertig und überhaupt nicht für zielführend. Häufig wurde ich schon gefragt, wie ausgerechnet ich das sagen kann, da ich doch Referentin für digitale Bildung sei. Nun: die Antwort ist ganz einfach:

“Bei unseren digitalen Lernprojekten sind die Schüler:innen deutlich älter (ab 8. Klasse) und vor allem selbst-aktiv. Sie sind die kreativen Produzenten von Online-Medien und lernen zudem, wie digitale Projektarbeit funktioniert! Das ist etwas ganz anderes, als Medien lediglich zu konsumieren.”

Außerdem erwerben sie dabei eine ganze Reihe an Kompetenzen und Fähigkeiten, welche sie in ihrem digitalen Arbeits- und Privatleben benötigen. Auch in Bezug auf KI ist das Medien-selbstmachen DIE Antwort, wie ich am Wochenende auf LinkedIn schrieb. Auszug:

Auf jeden Fall brauchen wir deshalb insbesondere 21st Century Skills wie Medienkompetenz, kritisches Denken und Analysefähigkeiten. In Schulen kann und muss sich damit alles umkehren. Schüler:innen müssen Texte durch KI nicht mehr zwangsweise schreiben, aber sie analysieren, kritisch hinterfragen, prüfen und nach-recherchieren. Das ist so gesehen forschende und journalistische Arbeit, die mega effektiv ist; also selbst-aktives, entdeckendes Lernen auf digitale Art und der Lerneffekt ist enorm! Man könnte auch sagen, es ist Detektivarbeit – damit spannend! Genau so etwas, und noch viel mehr, lernen Schüler:innen in meinen digitalen Lernprojekten von Media4Schools by Sii-Kids”

Die BNE-digital.de ist so ein digitales Lernprojekt – für Jugendliche ab Klasse 8

“Selbst meine eigene Tochter sagte als 18-jährige mal, sie wäre froh, dass sie noch ein richtiges Draußenkind gewesen wäre. Wir waren jeden Tag, außer bei Sturm, stundenlang im Freien und Unterwegs. Sie war stets gesund und fit. Und wenn ich eins ganz sicher weiß: Es war ein Fehler ihr schon zum 12. Geburtstag ein Handy zu schenken – ich weiß, das ist heutzutage spät – leider.” Es scheint widersprüchlich zu klingen, dass ich dennoch dafür war, dass meine Tochter in das Oberstufenprofil “IT und Medien” geht.

Aber das ist es nicht. “Ein Kind sollte ein Kind bleiben und alles andere tun, als Medien konsumieren. Ich hatte früher schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie 20 Minuten habe TV sehen lassen, wenn ich abends in Ruhe duschen wollte. Aber dennoch ist unsere Welt zunehmend digital und ich halte es für elementar wichtig, dass größere Kinder und Jugendliche lernen, damit umzugehen. Nicht das Digitale, nicht KI, soll uns lenken können. Wir sollten die Fähigkeiten besitzen, Digitales inklusive KI gezielt zu nutzen! In meinen Workshops geht es entsprechend immer um Grundlagen, um digitale Projektarbeit und um das kreative Gestalten von Online-Medien in Textform, Audio, Video, Lernspielen.”

Digitale Medien sind in Bezug auf Bildung für Millionen von Menschen eine Rettungsleine.

In der deutschen Kurzfassung des “Global Education Monitoring Reports (GEMR)”, also des Weltbildungsberichts, welcher von der UNESCO unterstützt und gefördert wird, stehen insbesondere auch Vorteile von Digitaler Bildung, aber auch soziale Ungerechtigkeiten, beispielsweise (gekürzt, Seite 1):

  • Barrierefreie Technologie und universelles Design haben für Lernende mit Behinderungen neue Möglichkeiten eröffnet.
  • Radio, Fernsehen und Mobiltelefone ersetzen bei schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen die traditionellen Bildungsangebote.
  • Während der COVID-19-Schulschließungen hat Online-Lernen den Zusammenbruch des Bildungswesens verhindert. Der Fernunterricht hatte das Potenzial, über 1 Milliarde Lernende zu erreichen.

Bestimmte Bildungstechnologien können bestimmte Arten des Lernens in bestimmten Kontexten verbessern.

Gekürzt, Seite 1 des Berichts:

  • Bei bestimmten Lernformen konnten kleine bis mittlere positive Effekte der digitalen Medien nachgewiesen werden.
  • Der Schwerpunkt sollte auf den Lernergebnissen und nicht auf dem digitalen Input liegen.
  • Außerdem kann der Medieneinsatz sich nachteilig auswirken, wenn er unangemessen oder übertrieben erfolgt.

In dem Weltbildungsbericht 2023 steht abschließend (Deutsche Zusammenfassung, Seite 34):

“Informations- und Kommunikationstechnologien haben das Potenzial, Chancengerechtigkeit und Inklusion zu fördern, indem sie benachteiligte Lernende unterstützen und mehr Wissen in aktivierenden und kostengünstigen Formaten verbreiten. In bestimmten Kontexten und bei bestimmten Lernformen können sie die Qualität des Lehrens und Lernens im Hinblick auf Grundfertigkeiten verbessern. In jedem Fall gehören nun auch digitale Kompetenzen zu diesen Grundfertigkeiten.”

In unserem Community-Buch “Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule” (Seite 84, 2022) hatte ich schon geschrieben:

“Zu den eigentlichen drei Kompetenzen, welche laut SDG 4 alle Menschen weltweit beherrschen sollen: Lesen, Schreiben, Rechnen, gehört meines Erachtens jetzt „Digitalität verstehen und anwenden“ dazu!“ – ab der 8. Klasse.


Quellen:

Vielleicht führen wir auch noch ein weiteres Live-Interview für die BNE-digital.de durch, aber zunächst einmal stehen folgende – kostenfreie – Termin-Workshops im Dezember an (alle finden digital, per ViKo statt). Diese bereiten Schüler:innen inhaltlich auf die Teilnahme an unserem Wettbewerb und weiteren vor. Lehrkräfte erhalten dabei auch Handouts für die spätere Nutzung.

Das ist die Chance! Nicht nur für Wettbewerbe, sondern auch als hilfreiche Vorbereitung für die nächsten Projektarbeiten in Schule!
Es können auch individuelle Abruftermine vereinbart werden! > Kontakt
14. Dezember (Donnerstag)
19. Dezember (Dienstag)

16:0017:30 Artikel & Projektarbeiten über Nachhaltigkeits- & Umwelt-Themen schreiben lernen


Zielgruppe: Teilnehmen können kleine Gruppen und/oder einzelne Lehrkräfte und Schüler:innen der Klassenstufen 8-13 sowie von Berufsschulen. Eine Anmeldung dafür ist hier erforderlich!

Aufgrund einer Förderung durch BINGO!_dieUmweltlotterie sind die Workshops für Schleswig-Holsteiner kostenfrei. Interessierte aus anderen Bundesländern können sie als Gruppen-Workshops buchen  > anfragen bei: media-team@sii-kids.de


Foto: Screenshot von einem TV-Beitrag vom NDR mit uns

Eine webbasierte Online-Schul- oder Schülerzeitung (kurz: Online-SZ) als digitales Lernprojekt fördert Zukunftskompetenzen! Sie bietet sowohl einen Rahmen für facettenreiche digitale Bildung als auch für Demokratiebildung. Darüber hinaus unterstützt sie die Entwicklung von Begabungen, Kreativität sowie unternehmerische Fähigkeiten und Denkweisen.

Lese- und Rechtschreib-Fähigkeiten sowie soziale, kollaborative und kommunikative Kompetenzen werden gefördert und gefordert; Inklusion ist teilweise möglich und DaZ-Schüler:innen können eingebunden werden. Außerdem macht die Gründung des „Unternehmens“ Schülerzeitung Spaß, ermöglicht die Teilnahme an Wettbewerben und dient als „Aushängeschild“ dem Image der Schule.

 

Definition: Eine Online-Schüler- oder Schulzeitung ist ein digitales „Produkt“, eine Online-Publikation von Schülern für Schüler (m/w/d). Die Veröffentlichung erfolgt auf einer eigenen Website und gegebenenfalls (zu Werbezwecken, Lesergewinnung) parallel auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Twitter.

Merkmale und Vorteile einer Online, statt Printzeitung, sind folgende:

  • Multimediale Gestaltung möglich, damit abwechslungsreich
  • Zeitgemäß, ermöglicht digitale Bildung
  • Ortsunabhängig, von jedem Ort der Welt betreibbar
  • in jeder Hinsicht flexibel gestaltbar
  • günstig, die laufenden Kosten sind gering (3 €/Monat), keine Druckkosten
  • keine festen Herausgabe-Termine, dadurch gibt es weniger Zeitdruck
  • „Learning by Doing“ möglich, Fehler können jederzeit korrigiert werden
  • digitalaffine Leser: innen werden besser erreicht
  • automatisch übersetzbar; Einbindung von DaZ-Schüler:innen möglich

Die hauptsächlichen Aufgaben drehen sich um Online-Arbeit.

Für ihre Pressearbeit recherchieren Schüler:innen online (suchen nach Fakten, statt Fake), schreiben Artikel, machen Fotos, produzieren Videos, erstellen Umfragen und stellen Themen grafisch dar. Sie informieren über aktuelle Ereignisse an ihrer Schule und in ihrer Gemeinde, beispielsweise über Schulaktivitäten, Sportveranstaltungen, Musikaufführungen und andere aktuelle Ereignisse. Sie können auch Artikel über globale Themen wie Politik, Umwelt und Natur, Religion usw. verfassen; ebenso über Themen, welche Kinder und Jugendliche privat interessieren, z.B. über (Internet-) Stars und Sternchen, Psychologie und Soziales, Ausbildung und Beruf, etc.

Insbesondere die zuvor genannten globalen Themen ermöglichen die Einbettung von Fachartikeln und Projektberichten aus Fächern wie Erd-/ Weltkunde, Biologie, Politik und Wirtschaft sowie Religion und Berufsvorbereitung. Wie wäre es beispielsweise mit einer jährlichen Sonderausgabe, fächerübergreifend erstellt?

Entsprechend können nicht nur Sprach- und IT-/Medien- sondern auch andere Fachlehrkräfte eine Online-Schülerzeitung für den Unterricht oder als Präsentationsplattform nutzen. Artikel können beispielsweise wie der Bericht über „Plastik im Meer“ auf erKant.de aussehen.


Mehr dazu erfahren?

Dann lies das Buch “Online-Schülerzeitungen als digitale Lernprojekt – auch im Unterricht” von Susanne Braun-Speck. Für 9,99 € erwerbbar bei Amazon (Link zum Buch).


Fähigkeiten und Kenntnisse, welche Schulen in jüngerer Zeit ihren Schüler:innen auch vermitteln sollen:

Entrepreneurship Education

Durch „Entrepreneurship Education“ (kurz: EE) sollen Schüler:innen eine Gründermentalität entwickeln, sowie unternehmerisches Denken lernen und zu eigeninitiativem Handeln angeregt werden.

Online-Schülerzeitungen eignen sich dafür, denn diese werden wie ein Unternehmen gegründet und geführt und bieten kreative sowie begabungsfördernde Bildung für digitales Unternehmertum an. Zu den Einführungsschritten und Aufgaben gehören beispielsweise:

  • die Gründung mit Namensfindung, Zielgruppenanalyse, etc.
  • Technik / Webdesign
  • Organisation des „Unternehmens“
  • Finanzen / Controlling
  • Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Social-Media-Marketing
  • Sachbearbeitung / Administration
  • Personalwesen und Recht
  • und natürlich die redaktionelle Arbeit an sich: das Produzieren von multimedialem Content!

All diese Tätigkeiten kombinieren von vorneherein traditionellen Präsenzunterricht und Online-Lernen, nutzen also ganz selbstverständlich das pädagogische Konzept „Blended-Learning“.

Dabei können Methoden aus dem agilen, digitalen Projekt- / Unternehmens-Management angewendet und genutzt werden!

Solche Methoden bieten Lehrkräften oder Schüler:innen die Möglichkeit, die einzelnen Schritte und Aufgaben bei der Gründung und Führung von Online-Schülerzeitung effektiv zu planen, zu organisieren und agil zu steuern. Sie unterstützen die Teams dabei, in Echtzeit zu kommunizieren, den Fortschritt der Arbeit zu überwachen und schnell auf Veränderungen zu reagieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • digitale Mindmaps
  • Kollaborationstools
  • Videokonferenzen
  • Kanban-Boards
  • Retroperspektiven

Einige Methodentools sind als Plugins (ähnlich wie APPs für Smartphones) beispielsweise auf WordPress-Websites installierbar.


Mehr dazu erfahren?

Dann lies das Buch “Online-Schülerzeitungen als digitale Lernprojekt – auch im Unterricht” von Susanne Braun-Speck. Für 9,99 € erwerbbar bei Amazon (Link zum Buch).


Ein digitales Lernprojekt ist ein zeitlich begrenztes oder regelmäßiges Vorhaben, das darauf abzielt, digitale Technologien und Ressourcen für das Lernen einzusetzen. Es richtet sich insbesondere, aber nicht ausschließlich, auf die Vermittlung von Medienkompetenz. Dabei werden Lerninhalte und Arbeitsmethoden mit digitalen Werkzeugen kombiniert, um Schüler:innen die Entwicklung von Zukunftskompetenzen zu ermöglichen. Diese Projekte finden in verschiedenen Formen statt, wie z.B. Projekttagen oder -wochen (zeitbegrenzt), AGs oder Wahlpflichtfächern (regelmäßig für ausgewählte Gruppen).

Digitale Lernprojekte können verschiedene Formen haben. Es kann sich um interaktive Online-Kurse und -Workshops handeln, und/oder selbst aufgebaute Online-(Kunst-) Ausstellungen und Online-Schülerzeitungen, bis hin zum Entwickeln von eigenen Lernspielen (z.B. mit H5P), multimediales Lernmaterial oder mobile Apps. Dafür werden:

  • Internet-Technologien, insbesondere Websites
  • digitale Endgeräte wie PCs, Tablets und Smartphones,
  • künstliche Intelligenz (KI)
  • und Weiteres genutzt.

Oft werden auch Organisations- und Management-Methoden in digitaler Form angewendet, wodurch das Lernen und Zusammenarbeiten auf Distanz effektiver, flexibler und jederzeit zugänglich gestaltet wird. Dazu zählen vorwiegend, aber nicht nur:

  • Content-Management-Systeme (wie LMS)
  • digitale Mindmaps
  • Kanban-Boards
  • und Videokonferenzen.

Digitale Lernprojekte können in Schulen und Ausbildungsbetrieben umgesetzt werden. Sie bieten facettenreiche digitale Bildung / Medienkompetenz-Vermittlung, ermöglichen die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen in virtuellen Gemeinschaften und bieten Zugang zu umfangreichen Informationen und Ressourcen aus verschiedenen Quellen.

Über Media4Teens & -Schools fanden bisher digitale Lernprojekte statt, wie folgt:

  • als Projekttag/-woche: “Nachhaltige Smartphones, digital präsentiert” (ausgezeichnet von RENNnord/RNE)
  • digital geprägte BNE-Projekttage in Schulen (gemischte Teams LK und SuS)
  • digital geprägte Jugendkunst-Werkstätten (Dauer: 5 Tage)
  • Online-Schülerzeitungen als digitale Lernprojekte (unser Schwerpunkt)
    • diverse fest eingerichtet in Schulen (siehe Referenzen)
    • mehrfach ausgezeichnet: unsere erkant.de
    • speziell z.B. das Ukraine-Bulletin Online-Magazin
    • das nächste Projekt befindet sich in Planung (6/2023)

Bei unseren Online-Schülerzeitungen sowie, aber auch bei den anderen digitalen Lernprojekte werden Kenntnisse vermittelt und Erfahrungen gemacht mit:

  • Content-Management-Systemen (ein CMS ist technisch gleich wie LMS)
  • Praxisarbeit mit WordPress (Link zum Kurs)
  • Recherche, Quellen, Fakten statt Fake
  • KI wie ChatGPT
  • Texte und Bilder für das Internet
  • digitale Formate wie Audios, Videos, Online-Umfragen, H5P
  • “Medien”-Recht (Datenschutz, Bildrechte, etc.)
  • und mehr.

Digitale Lernprojekte haben zudem oft einen fachlichen Schwerpunkt.

Es geht dabei nicht nur um Online-Anwendungen und digitales Lernen, sondern auch um Fachthemen; beispielsweise um Kunst, Krieg und Frieden, oder Nachhaltigkeit. Lehrkräfte können digitale Lernprojekte auch in Sachfächern wie Biologie, Erdkunde oder Geschichte einbinden.

Du möchtest mehr darüber erfahren? Schreib uns gerne > Link zur Kontaktseite

Schüler:innen = Jugendredakteure und ihre Lernbegleiter: innen (Lehrkräfte, (Sozial-) Pädagogen: innen) erwerben beim Betreiben von Online-Schülerzeitungen umfangreiches digitales Knowhow, das nachhaltig nutzbar ist! Außerdem erwerben Schüler:innen wichtige Zukunftskompetenzen!

Beim Aufbau und Betreiben einer Online-Schülerzeitung …

  • werden Content-Management-Systeme (technisch wie LMS/Lernmanagementsysteme) als digitale Plattform
  • sowie Text-, Bildbearbeitungs- und Videoschnitt-Programme genutzt
  • wird online recherchiert; Fakten gesucht und gefunden
  • werden multimediale Beiträge erstellt; dafür Texte mit Bildern, Audios, Videos, Umfragen oder H5P-Aufgaben ergänzt
  • sowie Ansätze von Online- und Social-Media-Marketing erlernt;
  • geht es auch um Datenschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrechte
  • werden digitale Arbeits- / Projektmanagement-Methoden, sowie
  • KI-Schreibtools wie Chat-GPT genutzt .

Alle Kompetenzen, die Schüler:innen im Laufe ihrer Redaktionsarbeit erlernen, wirken nachhaltig und können auf das weitere Schul-, sowie Privat- und Berufsleben übertragen und genutzt werden!

Alle rechtlichen Themen werden uns immer wieder im Leben begleiten; agile Arbeitsformen brauchen wir in Schulen und vielen Berufsbereichen; Content-Management-Systeme sind nicht nur die technische Basis für Online-Schülerzeitungen, Websites, Blogs und Online-Portale, sondern auch für Lern-Management-Systeme, Wikis und Online-Shops.

Auch die erworbenen Kenntnisse über KI-Schreibtools wie Chat-GPT verbunden mit Online-Recherche sowie die Fähigkeit zur Erstellung von digitalen Produkten (z.B. Erklärvideos) sind wichtige Kompetenzen für Schule, Studium und Berufsausbildung – und stehen allesamt sinngemäß im KMK-Medienkompetenzrahmen.

Quelle: Susanne Braun-Speck (2023/03), Textauszug aus dem Buch “Media4Schools. Online-Schülerzeitungen als digitale Lernprojekte – auch im Unterricht”, Seite 21-22, zuletzt abgerufen am 30.5.23 > mehr dazu lesen.


Online-Schülerzeitungen fördern nicht nur die Medienkompetenz aller Beteiligten entsprechend des KMK Kompetenzrahmens, sondern insbesondere auch die Zukunftskompetenzen für das 21. Jahrhundert!

 


Bei Media4Schools gibt es thematisch passende:

Darin transportieren wir langjährige Erfahrungen & Kenntnisse und helfen Euch, selbst eine Online-SZ zu gründen und zu führen.

Fähigkeiten, welche Schüler:innen erwerben oder vertiefen können, wenn sie bei einer Online-Schul- oder Schülerzeitung aktiv mitarbeiten, beziehungsweise Lehrkräfte eine Online-SZ als digitales Lernprojekt im Unterricht anbieten:

  • Schreib- und Lesefähigkeiten: Das Schreiben von Artikeln, Reportagen und Meinungsbeiträgen kann Schüler:innen helfen, ihre Schreibfähigkeiten zu verbessern und ihre Kenntnisse zur Online-Recherche und Berichterstattung zu entwickeln. Insbesondere DaZ-Schüler:innen können auf mehrsprachig eingerichteten Online-SZs das Lesen und Verstehen üben.
  • Kreativität: Eine Online-Zeitung kann Schüler:innen dazu ermutigen, kreativ zu sein und ihre eigenen Ideen und Perspektiven zu entwickeln und auszudrücken. Dies ist in Textform, Bild (Fotos), Bewegtbild (Videos) und Ton (Audios) möglich!
  • Begabungen: Lehrkräfte und Schüler:innen selbst können bekannte oder bisher verborgene Talente bei der Arbeit für eine Online-SZ finden, fördern und stärken. Dabei übernehmen sie verschiedenste Aufgaben (mehr dazu folgt), können in der Tiefe oder Breite denken, Recherchieren, Schreiben und Gestalten.
  • Kollaboration: Die Zusammenarbeit an einer Schülerzeitung erfordert Teamarbeit, was dazu beitragen kann, die Fähigkeiten der Schüler:innen in Bezug auf Zusammenarbeit, Kommunikation und Konfliktlösung zu verbessern.
  • Medienkompetenz: Durch die Verwendung von Online-Plattformen und digitalen Tools zur Erstellung, Bearbeitung und Veröffentlichung von multimedialen Inhalten können die Schüler:innen vielzählige digitale Kenntnisse erwerben.
  • Selbstständigkeit: Das Führen einer Schülerzeitung erfordert Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit. Schüler:innen können lernen, ihre Zeit effektiv zu planen, Fristen einzuhalten und Probleme eigenständig zu lösen.
  • Kritisches Denken versus KI wie ChatGPT: Durch die Recherche nach Zahlen und Fakten, das Schreiben von Meinungsbeiträgen und die Auseinandersetzung mit aktuellen (politischen, wirtschaftlichen, schulischen und weiteren) Themen können Schüler:innen auch ihre Fähigkeiten im kritischen Denken und in der Bewertung von Informationen bzw. Erkennen von Fake News verbessern.

Mehr zu kritischem Denken siehe Blogbeitrag.

Quelle: Susanne Braun-Speck (2023/03), Textauszug aus dem Buch “Media4Schools. Online-Schülerzeitungen als digitale Lernprojekte – auch im Unterricht”, Seite 19-20, zuletzt abgerufen am 28.5.23 > mehr dazu lesen.

Unabhängig von den fachlichen Inhalten und redaktionellen Formen der Artikel von Online-Schülerzeitungen, sollte auch auf Kriterien geachtet werden, welche sich durch das Online-Format ergeben. Ist der Text verständlich und leicht lesbar? Sätze eher kürzer als lang? Sind verbundene, lange Hauptworte mit Bindestich getrennt? (Beispiel: Mindmapping-Methode, anstatt Mindmappingmethode)

Gründe dafür sind:

  • Verständlichkeit: lange zusammengesetzte Begriffe werden durch den Bindestrich deutlich leichter lesbar und damit verständlicher; was insbesondere für Menschen mit Deutsch als Zweit- / Fremdsprache (DAZ / DAF) wichtig ist.
  • Responsivität: Sehr lange Worte werden auf kleinen Bildschirmen, insbesondere auf Smartphones, nicht automatisch per Zeilenumbruch lesbar dargestellt, sondern: der Text verschwindet dann oft / aber nicht immer am Bildschirmrand. Das funktioniert aber gut, wenn lange Worte durch Bindestrich getrennt sind!
  • Automatische Übersetzbarkeit (gut für DAZ-SuS als Leser): inhaltlich richtige automatische Übersetzungen durch Plugins, die z.B. den Google-Translator nutzen, gelingen auch am besten durch:
    • einfache Sprache
    • eher kurze Sätze
    • durch Bindestrich getrennte lange Worte

Weiterhin kann, aber muss aber nicht, der Text nach Suchmaschinen-Optimierung (kurz: SEO) überprüft werden: Sind …

  • Hashtags im Artikeltext?
  • Schlagworte = Hashtags in der rechten WordPress-Seitenleiste?
  • Links im Text (extern und intern)?

Quelle: Susanne Braun-Speck (2023/03), Textauszug aus dem Buch “Media4Schools. Online-Schülerzeitungen als digitale Lernprojekte – auch im Unterricht”, Seite 116-117, zuletzt abgerufen am 28.5.23 > mehr dazu lesen.