Unter dem Titel „United Podcasters for Education” (#Up4Ed) haben sich mehr als 40 Bildungsakteure bundesweit zusammengeschlossen, um am 8.12., dem Tag der Bildung ein Zeichen zu setzen. Das mit einem 24 Stunden Programm rund um das Thema Bildung. Bereits vor Bekanntgabe der PISA-Ergebnisse sahen es die Bildungsakteure als Auftrag, in der Bildungspolitik einen Wandel einzufordern.

Dieser Podcast vereint nun eine Vielzahl von Stimmen und Perspektiven.

Es werden verschiedene Bildungsvisionen beleuchtet sowie die Herausforderungen der Zeit angesprochen, begleitet von Lösungsansätzen. Das Hauptanliegen besteht darin, die Bedeutung und Auswirkungen von Bildung einem breiten Publikum zugänglich zu machen und einen gesellschaftlichen Diskurs über Bildung von hoher Qualität anzustoßen. Der Podcast fungiert als Aufruf zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung in Deutschland.

Mit dabei sind Elke Büdenbender, Paul Ronzheimer, Tatjana Kiel, Stefanie Dreese (Sozialministerin M-V), Margret Rasfeld, Christian Füller, Bundeschülersprecher Florian Fabricius, Annmieke Lais, Ilka Petersen, Prof. Dr. Conny Hattula, Dr. Diana Knodel, Viola Patricia Hermann, Kati Ahl, Gert Mengel, Dr. Julia Freudenberg, u.v.m.

Aus Schleswig-Holstein sind u.a. Susanne Braun-Speck (siehe LinkedIn) und Alice Moustier dabei. Beide sind auch Autorinnen des kostenfreien Community-Buchs „Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“, welches der Sii-Kids & -talents e.V. 2022 herausgebracht hat. Braun-Speck ist zudem Projektleiterin von Media4Schools.de. Sie interviewte für den #Up4Ed Podcast drei IT-Lehrkräfte aus Hamburg. Deren Schule erhielt vor kurzem den Deutschen Schulpreis!


Ihr Thema: Nachhaltige digitale Bildung – wie sieht diese aus? In diesem Beitrag spricht Braun-Speck mit Heiko Meiwes (er ist auch Mit-Autor des o.g. Buches), Stephan Kiener und Dominik Stiehm, welcher auch diesen Podcast-Beitrag schnitt. Die drei Kollegen sind von der Berufsschule ITECH aus Hamburg. Gemeinsam sprechen sie über nachhaltige digitale Bildung im Rahmen von SDG 4. Insbesondere über Medienkompetenz und Informatik, Methoden und Prozesse des zeitgemäßen digitalen Lernens; Projektarbeit, Stress / Zusammenarbeit unter Lehrkräften, uvm.

Ihr Beitrag ist im 24-Stundengesamtwerk ab Schnittstelle 04:22:34 zu hören. Separat hören? Schau hier.

Chancengerechtigkeit? Hochwertige Bildung? Uns alle vereint eine Vision – eine Vision von einer Welt, in der BNE und Medien- & Zukunftskompetenz-Förderung für alle Schüler:innen möglich ist. Das, damit sie ihre Fähigkeiten entfalten können und nachhaltig auf ihre digitale Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet sind!“, meint das Team.


Von allen am 24-Stunden-Podcast-Beteiligten wird das Ziel verfolgt, die Erfolge und positiven Effekte von Bildungsakteuren zu zeigen und praktische, nachahmenswerte Methoden zur Bewältigung der Herausforderungen im Bildungsbereich aufzuzeigen. Der Podcast trägt auch dazu bei, Akteure aus verschiedenen Bereichen zu vernetzen, um durch gemeinsame Maßnahmen die Wirksamkeit von Bildung zu steigern und neue Ideen zu generieren.

Braun-Speck: „Gerade gestern, beim BNE-Team Treffen Schleswig-Holstein, wurde in zwei von drei Gruppenarbeiten herausgearbeitet: PISA-Problematiken und Lehrkräftemangel sind nur mit externen Bildungspartnern in Schulen zu lösen. Wir können gemeinsam zeitgemäße Bildung ermöglichen! Was dazu fehlt, sind lediglich finanzielle Mittel!“

Die #Up4EdInitiative sieht sich als aktiver Teilnehmer im politischen Diskurs und betrachtet Politiker als Partner, um konstruktive und ideologiefreie Impulse für die Bildungspolitik zu setzen. Die Überzeugung besteht darin, dass viele Stimmen notwendig sind, um Veränderungen herbeizuführen. Das übergeordnete, ideologiefreie Ziel besteht darin, die bestmögliche Bildung für alle Kinder zu erreichen.

Die Verpflichtung zu den Zielen des „Tags der Bildung“ wird tief empfunden, und der Podcast wird als Beitrag gesehen, um diese Ziele zu unterstützen und voranzutreiben. Alle werden dazu eingeladen, sich auf das Experiment des Podcasts einzulassen, ihn anzuhören, zu teilen und an den Diskussionen teilzunehmen. Denn das gemeinsame Ziel lautet: Eine gerechte Bildung für alle Kinder.

Website: www.up4ed.org

Podcast-Host: https://up4ed.blogs.julephosting.de/

Am 5. Dezember 2023 hat die OECD die Ergebnisse der letztjährigen PISA-Erhebung bekannt gegeben. 2022 setzte sie sich aus dem Schwerpunktbereich Mathematik, den untergeordneten Bereichen Lesekompetenz und Naturwissenschaften sowie dem innovativen Erhebungsbereich kreatives Denken zusammen.

Insgesamt gab es bei der PISA-Erhebung 2022 einen noch nie dagewesenen Rückgang des durchschnittlichen Leistungsniveaus!

PISA 2022 ist die erste große Studie, die Daten über Schülerleistungen, Wohlbefinden und Bildungsgerechtigkeit sowohl vor als auch nach der Pandemie berücksichtigt hat. Anhand von jeweils einstündigen Tests wurde untersucht, wie gut die Schüler*innen komplexe Probleme lösen, kritisch denken und effektiv kommunizieren können. Jede:r Schüler:in nahm an zwei von drei möglichen Tests teil. Bei den Testitems handelte es sich um eine Mischung aus MultipleChoice-Aufgaben und Aufgaben, bei denen die Schüler*innen selbst Antworten formulieren mussten (OECD, PISA Deutschland, PDF).

Außerdem füllten sie einen Hintergrundfragebogen aus, für dessen Bearbeitung etwa 35 Minuten vorgesehen waren. Er enthielt Fragen über die Schüler*innen selbst, über ihre Einstellungen, Interessen und Überzeugungen sowie über ihr Zuhause und ihre Schul- und Lernerfahrungen.

Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie gut die Bildungssysteme die Schüler*innen darauf vorbereiten, Alltagsprobleme zu bewältigen und künftige Erfolge zu erzielen.

Trotz der schwierigen Umstände haben 31 Länder und Volkswirtschaften es geschafft, zumindest das Mathe-Niveau von PISA 2018 beizubehalten. Doch das aktuelle Ergebnis für Deutschland ist erschreckend:

  • Im Jahr 2022 waren die Durchschnittsergebnisse in Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften im Vergleich zu 2018 schwächer.
  • In allen drei Kompetenzbereichen stellen sie insgesamt die niedrigsten Werte dar, die jemals im Rahmen von PISA gemessen wurden. Deutschland nimmt seit dem Jahr 2000 teil.

Der Rückgang in Mathematik im Vergleich zu 2018 beträgt minus 25 Punkte (OECD minus 17), in Lesen minus 18 Punkte (OECD minus 11) und in Naturwissenschaften minus 11 Punkte (OECD minus 2). Bedeutet:

  • Im Bereich Lesekompetenz erreichten etwa 75 % der Schüler*innen in Deutschland mindestens Stufe 2 (OECD-Durchschnitt: 74 %)
  • In Mathematik erreichten 70 % der Schüler*innen in Deutschland mindestens Kompetenzstufe 2 (OECD-Durchschnitt: 69 %)
  • In Naturwissenschaften wurden etwa 77 % der Schüler*innen in Deutschland mindestens den Anforderungen von Kompetenzstufe 2 gerecht (OECD-Durchschnitt: 76 %).

Bedeutet im Umkehrschluss: 1/4 der Schüler kommen nicht mit; erreichen kein ausreichendes Niveau und sind damit nicht gut genug auf das Alltagsleben vorbereitet.

Im Durchschnitt über die Fächer hinweg erreichen rund 3/4 der Schüler:innen die Kompetenzstufe 2, was etwa ein 1/4 sind. Der Anteil an Schüler:innen mit Migrationshintergrund betrug im Jahr 2022 in Deutschland ebenfalls rund 1/4, genauer: 26%. Davon sind 9% erst in den letzten Jahren nach Deutschland gezogen, also in einem anderen Land geboren.

Was aber nach Fachleistungen auch Besonderes traurig ist:

Etwa 21 % der Mädchen und Jungen sind (eigenen Angaben zufolge) mindestens ein paar Mal pro Monat Opfer von Mobbing gewesen (OECD-Durchschnitt: 20 % der Mädchen, 21 % der Jungen). Absolut denkbar ist, dass sich durch Mobbing ihre Leistungen verschlechtern. Denn die Daten zeigen andererseits, dass Schülerinnen in Bildungssystemen, in denen die Leistungen hoch geblieben sind, ein hohes Zugehörigkeitsgefühl erfahren und sich tendenziell sicherer fühlen und seltener mit Mobbing und anderen Risiken in ihrer Schule konfrontiert sind.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch, sieht die Probleme in der Corona-Pandemie, und meint zudem:

„Die Ergebnisse der PISA-Studie 2022 sind besorgniserregend, sie bestätigen die Befunde der IGLU-Studie sowie der IQB-Bildungstrends 2021 und 2022. Eine zunehmend heterogene Schülerschaft stellt das Schulsystem und auch die Lehrkräfte vor enorme Herausforderungen. … Alle sind sich einig, dass es jetzt vor allem auf die Stärkung der Basiskompetenzen ankommt, und das möglichst frühzeitig. …  Die Ergebnisse verdeutlichen zudem, dass die Jugendlichen mit Zuwanderungshintergrund, die selbst zugewandert sind, besondere Unterstützung benötigen. Nicht zuletzt um ihnen einen Übergang in die berufliche Ausbildung, die soziale Teilhabe und gesellschaftliche Integration zu ermöglichen.“


Teilnehmerzahlen:

An der Studie hatten weltweit etwa 690.000 Schüler:innen aus 81 Ländern mitgemacht (stellvertretend für etwa 29 Millionen 15jährige Schülerinnen). In Deutschland nahmen 6.116 Schülerinnen in 257 Schulen stellvertretend für etwa 681 400 15jährige Schüler*innen an den Tests teil.


Quellen:

Unversehens sind wir Teil von up4ed, einer nationalen Podcast-Challenge, welche den Tag der Bildung am 8.12.23 unterstützen möchte (mehr dazu später). In unserem Beitrag sprechen wir zu viert über nachhaltige digitale Bildung; SDG 4 -Medienkompetenz und Informatik, Methoden und Prozesse des zeitgemäßen digitalen Lernens; Projektarbeit, Stress / Zusammenarbeit unter Lehrkräften, OER, soziale Gerechtigkeit, digitale Tools und noch viel mehr.

Gastgeberin: Susanne Braun-Speck (eMail)

Freie Referentin, Autorin, Projektleiterin von Media4Schools.de / sii-kids & -talents e.V., Herausgeberin des kostenfreien Community-Buches „Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“ (Link zum Buch).

Gastteilnehmer: Drei Lehrkräfte des ITECH 24, Berufliche Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg (BS 14) – Schule: ein Gewinner des Dt. Schulpreises 2023

  • Heiko Meiwes (eMail), ist auch Mit-Autor des o.g. Buches
  • Dominik Stiehm (eMail)
  • Stephan Kiener (eMail)

Schnitt: Dominik Stiehm, ITECH 24
Musik: Erokia – Free sound Remixes freesound.org/s/431907 • Lizenz: CC BY

Der Beitrag ist hörbar auf Youtube und Soundcloud

Es ist kompliziert … Digitale Medien und Lernmaterialien sind ein “zweischneidiges Schwert”: Werden sie von Kindern zu früh und zu häufig genutzt, schadet das ihrer Entwicklung und Gesundheit. Doch Jugendliche, welche bald ins Berufsleben eintreten, müssen auf ihre digitale Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet sein. Für Andere ist digitale Bildung sogar der einzige Weg, um überhaupt an Lernangeboten teilhaben zu können, wie im Weltbildungsbericht GEMR 2023 steht.

(Kommentar von Susanne Braun-Speck, u.a. Herausgeberin des Community-Buches “Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“).

“Generell gibt es einen großen Unterschied zwischen Konsumieren und Produzieren von digitalen Medien und Lernmaterialien. Zum Anderen kritisiere ich schon seit Jahren, dass beispielsweise oft die 5. Klassen als Erstes mit digitaler Bildung starten sollen, während noch unzählige Schulabgänger ohne zeitgemäße IT- und Medienkompetenz ins Berufsleben starten müssen.”

Medien konsumieren bedeutet, sie zu nutzen, oft nur anzusehen, ohne selbst aktiv zu sein. Bei Lernapps bedeutet dies, z.B. nur Antworten auswählen oder beispielsweise ein Video abspielen zu können. Medien und Lernmaterialien produzieren bedeutet dagegen, sie herzustellen, sie aktiv zu gestalten und dabei kreativ zu sein.

Ähnlich wie beim Fußballspielen macht es einen großen Unterschied, ob Menschen im Fernsehen nur Spiele anschauen oder selbst trainieren. Während Medienkonsum etwas Inaktives ist, ist Medienproduktion etwas Selbstaktives und fördert Zukunftskompetenzen wie Kreativität, kritisches Denken etc.

HEISE titelte am 27.11.23: “Wissenschaftler: Tablets und Laptops machen die Kinder dümmer”

Hintergrund: Über 40 Experten aus Bildung und Wissenschaft fordern einem Aufschub der Digitalisierung an Schulen und Kitas. „Es ist offensichtlich, dass Bildschirme große Nachteile für kleine Kinder haben. Sie behindern das Lernen und die Sprachentwicklung. Zu viel Bildschirmzeit kann zu Konzentrations-Schwierigkeiten führen und die körperliche Aktivität verdrängen“ heißt es in einem Zitat vom Karolinska-Institut.

“Die wissenschaftliche Erkenntnis ist inzwischen, dass Unterricht mit Tablets und Laptops die Kinder bis zur 6. Klasse nicht schlauer, sondern dümmer macht”, begründet der Offenburger Medienpädagoge Ralf Lankau die Initiative. Auch Schulpädagoge Klaus Zierer (welcher mit John Hattie u.a. das Buch “Visible Learning” herausgebracht hat), sowie der bekannte Mediziner Manfred Spitzer sowie Thomas Fuchs zählen zu den ersten Unterzeichnern der Forderung.

Nun: Hier ist explizit die Rede von kleinen Kindern bis zur 6. Klasse.

“Ja, es ist grenzwertig, wenn kleine Kinder bereits an Smartphone und Tablet ihre Freizeit verbringen! Und sie bereits in der Grundschulzeit über APPs digital lernen zu lassen, halte ich seit jeher für grenzwertig und überhaupt nicht für zielführend. Häufig wurde ich schon gefragt, wie ausgerechnet ich das sagen kann, da ich doch Referentin für digitale Bildung sei. Nun: die Antwort ist ganz einfach:

“Bei unseren digitalen Lernprojekten sind die Schüler:innen deutlich älter (ab 8. Klasse) und vor allem selbst-aktiv. Sie sind die kreativen Produzenten von Online-Medien und lernen zudem, wie digitale Projektarbeit funktioniert! Das ist etwas ganz anderes, als Medien lediglich zu konsumieren.”

Außerdem erwerben sie dabei eine ganze Reihe an Kompetenzen und Fähigkeiten, welche sie in ihrem digitalen Arbeits- und Privatleben benötigen. Auch in Bezug auf KI ist das Medien-selbstmachen DIE Antwort, wie ich am Wochenende auf LinkedIn schrieb. Auszug:

Auf jeden Fall brauchen wir deshalb insbesondere 21st Century Skills wie Medienkompetenz, kritisches Denken und Analysefähigkeiten. In Schulen kann und muss sich damit alles umkehren. Schüler:innen müssen Texte durch KI nicht mehr zwangsweise schreiben, aber sie analysieren, kritisch hinterfragen, prüfen und nach-recherchieren. Das ist so gesehen forschende und journalistische Arbeit, die mega effektiv ist; also selbst-aktives, entdeckendes Lernen auf digitale Art und der Lerneffekt ist enorm! Man könnte auch sagen, es ist Detektivarbeit – damit spannend! Genau so etwas, und noch viel mehr, lernen Schüler:innen in meinen digitalen Lernprojekten von Media4Schools by Sii-Kids”

Die BNE-digital.de ist so ein digitales Lernprojekt – für Jugendliche ab Klasse 8

“Selbst meine eigene Tochter sagte als 18-jährige mal, sie wäre froh, dass sie noch ein richtiges Draußenkind gewesen wäre. Wir waren jeden Tag, außer bei Sturm, stundenlang im Freien und Unterwegs. Sie war stets gesund und fit. Und wenn ich eins ganz sicher weiß: Es war ein Fehler ihr schon zum 12. Geburtstag ein Handy zu schenken – ich weiß, das ist heutzutage spät – leider.” Es scheint widersprüchlich zu klingen, dass ich dennoch dafür war, dass meine Tochter in das Oberstufenprofil “IT und Medien” geht.

Aber das ist es nicht. “Ein Kind sollte ein Kind bleiben und alles andere tun, als Medien konsumieren. Ich hatte früher schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie 20 Minuten habe TV sehen lassen, wenn ich abends in Ruhe duschen wollte. Aber dennoch ist unsere Welt zunehmend digital und ich halte es für elementar wichtig, dass größere Kinder und Jugendliche lernen, damit umzugehen. Nicht das Digitale, nicht KI, soll uns lenken können. Wir sollten die Fähigkeiten besitzen, Digitales inklusive KI gezielt zu nutzen! In meinen Workshops geht es entsprechend immer um Grundlagen, um digitale Projektarbeit und um das kreative Gestalten von Online-Medien in Textform, Audio, Video, Lernspielen.”

Digitale Medien sind in Bezug auf Bildung für Millionen von Menschen eine Rettungsleine.

In der deutschen Kurzfassung des “Global Education Monitoring Reports (GEMR)”, also des Weltbildungsberichts, welcher von der UNESCO unterstützt und gefördert wird, stehen insbesondere auch Vorteile von Digitaler Bildung, aber auch soziale Ungerechtigkeiten, beispielsweise (gekürzt, Seite 1):

  • Barrierefreie Technologie und universelles Design haben für Lernende mit Behinderungen neue Möglichkeiten eröffnet.
  • Radio, Fernsehen und Mobiltelefone ersetzen bei schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen die traditionellen Bildungsangebote.
  • Während der COVID-19-Schulschließungen hat Online-Lernen den Zusammenbruch des Bildungswesens verhindert. Der Fernunterricht hatte das Potenzial, über 1 Milliarde Lernende zu erreichen.

Bestimmte Bildungstechnologien können bestimmte Arten des Lernens in bestimmten Kontexten verbessern.

Gekürzt, Seite 1 des Berichts:

  • Bei bestimmten Lernformen konnten kleine bis mittlere positive Effekte der digitalen Medien nachgewiesen werden.
  • Der Schwerpunkt sollte auf den Lernergebnissen und nicht auf dem digitalen Input liegen.
  • Außerdem kann der Medieneinsatz sich nachteilig auswirken, wenn er unangemessen oder übertrieben erfolgt.

In dem Weltbildungsbericht 2023 steht abschließend (Deutsche Zusammenfassung, Seite 34):

“Informations- und Kommunikationstechnologien haben das Potenzial, Chancengerechtigkeit und Inklusion zu fördern, indem sie benachteiligte Lernende unterstützen und mehr Wissen in aktivierenden und kostengünstigen Formaten verbreiten. In bestimmten Kontexten und bei bestimmten Lernformen können sie die Qualität des Lehrens und Lernens im Hinblick auf Grundfertigkeiten verbessern. In jedem Fall gehören nun auch digitale Kompetenzen zu diesen Grundfertigkeiten.”

In unserem Community-Buch “Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule” (Seite 84, 2022) hatte ich schon geschrieben:

“Zu den eigentlichen drei Kompetenzen, welche laut SDG 4 alle Menschen weltweit beherrschen sollen: Lesen, Schreiben, Rechnen, gehört meines Erachtens jetzt „Digitalität verstehen und anwenden“ dazu!“ – ab der 8. Klasse.


Quellen:

Vielleicht führen wir auch noch ein weiteres Live-Interview für die BNE-digital.de durch, aber zunächst einmal stehen folgende – kostenfreie – Termin-Workshops im Dezember an (alle finden digital, per ViKo statt). Diese bereiten Schüler:innen inhaltlich auf die Teilnahme an unserem Wettbewerb und weiteren vor. Lehrkräfte erhalten dabei auch Handouts für die spätere Nutzung.

Das ist die Chance! Nicht nur für Wettbewerbe, sondern auch als hilfreiche Vorbereitung für die nächsten Projektarbeiten in Schule!
Es können auch individuelle Abruftermine vereinbart werden! > Kontakt
14. Dezember (Donnerstag)
19. Dezember (Dienstag)

16:0017:30 Artikel & Projektarbeiten über Nachhaltigkeits- & Umwelt-Themen schreiben lernen


Zielgruppe: Teilnehmen können kleine Gruppen und/oder einzelne Lehrkräfte und Schüler:innen der Klassenstufen 8-13 sowie von Berufsschulen. Eine Anmeldung dafür ist hier erforderlich!

Aufgrund einer Förderung durch BINGO!_dieUmweltlotterie sind die Workshops für Schleswig-Holsteiner kostenfrei. Interessierte aus anderen Bundesländern können sie als Gruppen-Workshops buchen  > anfragen bei: media-team@sii-kids.de


Foto: Screenshot von einem TV-Beitrag vom NDR mit uns

Seid ihr bereit, eure kreativen Ideen zu zeigen? Wollt ihr eine 5in1-Gewinnchance nutzen? Mit einem einzigen Artikel bzw. Beitrag könnt ihr euch (Schüler:innen bzw. Schulen) bei fünf Wettbewerben beteiligen! Außerdem gibt es einen 6. Wettbewerb, bei dem Bilder eingereicht werden können.

Wettbewerbs-Themen des Jahres sind Nachhaltigkeit und Umwelt!

Na klar ist unser eigener Wettbewerb der Spannendste :-) Naja, auch die anderen Wettbewerbe sind es, aber die Anforderungen sind doch sehr verschieden.

Bei unserem #Media4TS-Wettbewerb könnt ihr einen Text im journalistischen Format schreiben (ggf. auch eine Projektarbeit) und bestenfalls digital gestalten. Seid Ihr schlau, reicht ihr den gleichen Beitrag auch noch bei den Schülerzeitungs-Wettbewerben der Länder ein!


Das klingt herausfordernd? Ist es auch, aber wir helfen euch natürlich gerne dabei!

Schaut in unser Handout (PDF)Artikel über Nachhaltigkeits-Themen schreiben“ – darin befindet sich ein 10-Schritte-Plan, sowie Tipps bzgl. Ideenfindung und Recherche. Und wenn ihr Schleswig-Holsteiner seid und möchtet, könnt ihr sogar einen kostenfreien Workshop dazu erhalten – einfach anfragen per E-Mail: media-team@sii-kids.de

Also, worauf wartet ihr noch?

Hier ist das Infoblatt mit den ALLEN 6 Wettbewerbs-Kurzbeschreibungen (auch in s/w für Druck vorhanden) und hier das Infoblatt zu unserem Media4Teens & -Schools-Wettbewerb.

Zeigt, was ihr drauf habt, und gewinnt mit eurem Beitrag die Anerkennung, die ihr verdient!


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(Reportage) Sonntag, 29. Oktober: Bei einem Festakt in der Musik- und Kongresshalle (MuK) Lübeck wurde der Deutsche Umweltpreis 2023 (#uwp23) verliehen – und ein Mitglied der Redaktion war dabei! Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Umweltministerin Steffi Lemke gaben für unsere Redaktion sogar ein Statement per Video :-) Doch zunächst mussten die Presseleute am Schäferhund vorbei …

Am Endes Tages wurde deutlich: “Wir müssen nicht das Klima retten, um Eisbären zu schützen (Otto).” Es geht um uns. Für uns Menschen muss die Erde lebenswert bleiben!

Was für ein Tag! Morgens um 8.30 Uhr fuhr ich (Susanne) nach Lübeck, um als (Fach-) Presse bei der Umweltpreis-Verleihung 2023 der DBU (Deutsche Umweltstiftung) dabei zu sein. Da die Presse-Teilnehmerzahl begrenzt war und jeder einen aktuellen Presseausweis haben musste, wurden unsere Jugendredakteure leider nicht auch zugelassen.

Die Veranstaltung fand in der Musik- und Kongresshalle Lübeck statt; der Weg vom Parkplatz führte links herum, einmal fast ums ganze Gebäude. Dort gab es einen separaten Presse-Eingang, zu dem nur die Journalisten Zugang erhielten, die sich vorher erfolgreich akkreditieren konnten.

Aufgrund des Besuchs von hochkarätigen Personen aus Wissenschaft & Forschung, Zivilgesellschaft und Bundespolitik war die Präsenz von Polizei und Sicherheitsleuten sehr hoch!


Im Presse-Eingangsbereich wurden Ausweise, technischen Geräte und Taschen von einem Polizisten händisch überprüft, sowie von einem Polizeihund! Dazu mussten alle Presseleute ihre Sachen in eine Ecke stellen, wohin der Schäferhund geführt wurde. Krass war: Er regte sich bei meiner Aktentasche auf – vermutlich weil er meine Katze und Hund riechen konnte?

Der Polizist öffnete meine Tasche, warf ein Leckerli daneben und zum Glück war das Leckerli für den Schäferhund dann doch interessanter! Hätte ich z.B. Sprengstoff in der Tasche gehabt, hätte er wohl stattdessen die Spur verfolgt (Annahme d.R.).

Und obwohl meine Kamera defekt war und ich mit dem iPad fotografieren musste, lief die Veranstaltung für mich super!


Erst konnten die Journalisten von den Gewinnerinnen (Prof. Dr. Friederike Otto und Dipl.-Ing. Dagmar Fritz-Kramer) im Foyer der MuK Fotos machen. Links von ihnen stand DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, rechts der DBU-Kuratoriums-Vorsitzender Prof. Dr. Kai Fiebert. Danach konnten wir im Presseraum am Briefing teilnehmen. Da ich ja nur iPad und Handy dabei hatte, saß ich direkt in der ersten Reihe und war damit nahe genug dran, um Fotos und einen O-Ton aufzunehmen.

Infolge wurden alle Journalisten und Fotografen in den großen Saal zu den Pressesitzen geführt; bis zum Festakt war dann aber noch Zeit zum Umsehen und Gespräche führen. Dabei traf ich zufällig ziemlich interessante Leute! Auf dem Weg vom WC nach oben begegnete ich den Kieler #Klimaforscher Professor Dr. #Mojib Latif, welcher vor Kurzem erst den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten hat. Er ließ sich spontan fotografieren.

Der Pressekollege mit der größten Kamera vor Ort (von der DPA, der Deutschen Presseagentur) hatte mir vorher erzählt, wo Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Umweltministerin Steffi Lemke eintreten würden – Stadtseitig, von der Brücke aus und zwar jetzt, direkt vor meiner Nase!


Ich ging mit der ganzen Truppe einfach weiter und stand dann völlig unvermittelt mit meinem iPad in der Hand im kleinen Kreis mit den Beiden – mit 4, 5 weiteren Leuten. Bundespräsident und Umweltministerin standen nur 1,5 m von mir entfernt. Ich dachte “Herrjee, in diesen Kreis gehörst Du nicht”, blieb aber stehen. Kleidungstechnisch passte ich ja doch dazu :-)
Die Runde sprach über Lübecker Marzipan, mein Gedanke war dabei: wie unwichtig und wagte es dann, Steinmeier einfach anzusprechen, da er freundlicherweise nett in meine iPad-Kamera geblickt hatte, als ich ein Selfie machte (dieses iPad zwischen den riesigen Profi-Kameras …).

Ich stellte mich als Referentin für digitale Bildung vor und sagte, dass ich gerade eine Online-Schülerzeitung zum Thema Nachhaltigkeit aufbaute (die BNE-digital), ob er und Frau Lemke mir ein Statement für meine Schüler:innen geben würden?

Er nickte, fragte: “Gerät an?” und legte los. Das ging so schnell, dass die Videoaufnahme seinen ersten Satz nicht aufnahm “(Wir erleben gerade schwierige Zeiten”, sagte er. Den Satz kennen wir aus Reden von ihm).

Das Video für unsere Redaktion, für schleswig-holsteiner Schüler:innen / Jugendpresse:


Zwei Minuten später fing die Preisverleihung an. Dabei gab es keine Überraschung mehr, denn es war schon längst bekannt, wer die Gewinnerinnen waren:

Zwei Frauen erhielten den Umweltpreis 2023

Dies sind Prof. Dr. Friederike Otto sowie Dipl.-Ing. Dagmar Fritz-Kramer.

Otto (gebürtig aus Kiel, SH), von der #WWA World-Weather-Attribution, ist eine Physikerin vom Imperial College London und hat sich als exzellente Klimawissenschaftlerin mit wegweisenden Forschungsarbeiten um die sogenannte Zuordnungs-Wissenschaft verdient gemacht. Unternehmerin und ebenfalls Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2023 ist Fritz-Kramer mit ihrem Familienbetrieb Bau-Fritz aus Süddeutschland.

Der Deutsche Umweltpreis gehört zu den höchstdotierten Umweltpreisen Europas, in Höhe von insgesamt 500.000 Euro. Die Vergabe erfolgt durch DBU, der “Deutschen Bundesstiftung Umwelt”. Ausgezeichnet werden Menschen, deren Leistungen und Einsatz entscheidend und vorbildhaft zum Schutz und zum Erhalt der Umwelt beitragen – gegenwärtig und in Zukunft.

Die diesjährige Preisverleihung konnte ab 11 Uhr im Livestream verfolgt werden und steht nun als Video online.
Mehr zu den Preisträgerinnen steht unter diesem Erlebnisbericht / Reportage.

Der Festakt dauerte nur 1,5 Stunden; das Buffet stand in der Rotunde, in dem glasumrahmten, multifunktionalen Raum der MuK mit Blick auf Trave und Altstadt, schon bereit. Da ich alleine hergekommen war, stellte ich mich zum Essen zu einem Herrn, der auch noch alleine war, zu: Georg Hoffmann, Nachhaltigkeitsmanager bei Ritter Sport, wie ich später erfuhr. Dr. Ralf Lütz, Sustainable Advisory & Business, BNP Paribas S.A. kam auch noch dazu. Beide hatten am Vortag beim Umweltpreis-Symposium gesprochen. Wir führten eine spannende Unterhaltung und beide sind gerne bereit, infolge Interview-Partner für die BNE-digital / Media4Schools zu werden.

Tobias X. Gruber von OTTO sprach ich zuletzt noch für zwei Minuten – mit ihm hatten wir vor kurzem ein Interview, siehe Beitrag.


Fakten & Anregungen zur nachhaltigen Entwicklung der Welt

Spannend waren selbstredend auch die ganzen Informationen und Hintergründe zum Thema Klima & Umwelt, Biodiversität (welche laut dem Symposium am Vortag, insbesondere für die Wirtschaft, wichtiger als der Klimawandel sein soll), Wald & Holzbauweise, etc.

Hervorgehoben von Umweltministerin Lemke und Gewinnerin Otto wurde, sowie infolge diskutiert von uns Dreien beim Mittagessen, dass die Kommuniktion um eine nachhaltige Entwicklung der Welt eine andere werden muss.

“Wir müssen nicht das Klima retten, um Eisbären zu schützen”, hies es sinngemäß. “Es geht um uns. Für uns Menschen muss die Erde lebenswert bleiben!”

Gerade aus diesem Aspekt heraus, hatte der Betreiber der BNE-Digital, unser Verein sii-kids & -talents e.V., in 2022 das Community-Buch “Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule” geschrieben: die 17 Nachhaltigkeitsziele (kurz: SDGs, siehe Foto ganz oben), sind nicht nur da, um den Eisbären und z.B. dem globalen Süden zu helfen, sondern um uns allen langfristig ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.

Auch BNE, Bildung für nachhaltige Entwicklung, sollte entsprechend nicht genutzt werden, um Schüler:innen ein schlechtes Gewissen zu machen und ihnen beizubringen, was Nachhaltigkeit ist und wie sie die Welt (für andere) retten können. Es geht auch um sie selbst; es darum, dass Kinder und Jugendliche auch zukünftig eine Welt haben, in der das Leben lebenswert ist! Im Bildungsumfeld beginnend bei Gesundheit & Wohlbefinden (SDG 3) und hochwertige Bildung (SDG 4) – so die Meinung von mir, der Autorin und meinen Gesprächspartnern beim Mittagessen.


Mehr zu den Preisträgerinnen und ihren Projekten (laut Presse-Infos der DBU):

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde meinte: „Beide Preisträgerinnen beweisen jeweils in ihrem Metier mit herausragender Tatkraft, dass wir keine Zeit im Kampf gegen die Klimakrise verlieren dürfen“.


Zusammenhang zwischen Klimawandel und Wetter erforscht

Prof. Dr. Friederike Otto (rechts) Foto © Geoff Marsh

Prof. Dr. Friederike Otto (gebürtig aus Kiel, SH), Klimawissenschaftlerin und Physikerin vom Imperial College London, hat sich als „exzellente Klimawissenschaftlerin mit wegweisenden Forschungsarbeiten um die sogenannte Zuordnungs-Wissenschaft verdient gemacht“.

Die auch “Attributionsforschung” genannte Disziplin geht der Frage nach, welche Rolle der Klimawandel beim Wetter spielt – „ob es also Zusammenhänge zwischen Klimaverände­rungen und Extremwetter wie Hitzewellen, Dürren, Überflutungen und Starkregen gibt“, so der DBU-Generalsekretär.

2015 hat die 41-jährige Klimawissenschaftlerin zusammen mit ihrem mittlerweile verstorbenen niederländischen Kollegen Prof. Dr. Geert Jan van Oldenborgh die Initiative World-Weather-Attribution (WWA) gegründet und das Verfahren der Attribution von extremen Wetter-Ereignissen zum menschengemachten Klimawandel maßgeblich mitentwickelt. Details dazu siehe DBU-Preisträgerseite.

Bonde zufolge zeichnen drei Faktoren Ottos Arbeit aus:

  • die schnelle Veröffentlichung wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse über mögliche Zusammenhänge zwischen globalem Klimawandel und regionalem Extremwetter,
  • neben Ursachenforschung auch die Darstellung lokaler Folgen der globalen Klimakrise sowie schließlich drittens:
  • Vorschläge für wirksame Anpassungsmaßnahmen.

„Die Präsentation fundierter Forschung in Echtzeit ist nicht nur bahnbrechend für einen ausgewogenen Diskurs über Klimawandel, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen, sondern entzieht auch Falschnachrichten den Boden. All das macht die Erderwärmung real und begreifbar“, meint der DBU-Generalsekretär. Die Arbeiten von Klimawissenschaftlerin Otto und ihrem Team versetzen die Menschen, überhaupt erst in die Lage, vorausschauend zu handeln, um sich gegen die Klimakrise zu wappnen.


Ideengeberin für neue Wege im Bausektor

Dagmar Fritz-Kramer © Jongebloed | DBU

Unternehmerin und weitere Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2023, ist Dipl.-Ing. Dagmar Fritz-Kramer mit ihrem Unternehmen Bau-Fritz GmbH & Co. KG.

Seit Anfang der 80er-Jahren ist das Familienunternehmen Baufritz aus dem Allgäu im Bereich nachhaltiges Bauen unterwegs und gilt in der gesamten Branche als Vorreiter beim ökologischen Holzbau, aber auch bezüglich der Kreislaufführung von Materialien und Energieeffizienz.

Längst patentiert und vielfach bewährt ist beispielsweise die in den Baufritz-Häusern verwendete Dämmung aus Holzspänen, eigentlich einem Abfallprodukt aus der Produktion. Hubert Fritz, der Vater von Dagmar-Fritz-Kramer und ehemaliger Geschäftsführer, ist der Erfinder des einzigen europaweit zertifizierte cradle-to-cradle Dämmstoffs. Für die Häuser besteht eine Rücknahmeverpflichtung, sodass die Materialien im Kreislauf geführt werden können. Es wurden bereits Musterhäuser vollständig demontiert und nach kurzer „Auffrischung“ an neuen Orten wieder aufgestellt.

Der Gebäudesektor ist nach Bondes Einschätzung „einer der Schlüsselfaktoren, wenn Deutschland wie geplant bis 2045 klimaneutral werden will“.

Aus gutem Grund: Der Gebäudebereich verursacht hierzulande etwa 40 Prozent der laut Umweltbundesamt-Statistik des Jahres 2022 bundesweit 746 Millionen Tonnen Emissionen an klimaschädlichen Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2). Dringend saniert werden muss deshalb der Gebäude-Altbestand hierzulande – fast zwei Drittel der rund 21,4 Millionen Immobilien in Deutschland fallen in diese Kategorie.

Baufritz-Geschäftsführerin Fritz-Kramer sieht die eigene Branche auch deshalb in der Pflicht, „weil sie fast zwei Drittel des Müllbergs in Deutschland verursacht“.  Sanierung, Recycling und Ressourcenschonung nennt die 52-Jährige „essenziell“, auch weil Sand zu einem raren Gut geworden sei.


Mehr Daten, Zahlen, Fakten und Hintergründe siehe im DBU-Blog: https://www.dbu.de/umweltpreis/umweltpreis-blog/


Besondere Persönlichkeiten bei der Preisverleihung:

Das folgende sind unsere nächsten Workshop-Termine für (werdende) Autoren / Redakteure (Schüler:innen mit Unterstützung ihrer Lehrkräfte) aus SH. Diese finden jeweils von 16 bis 17.30 Uhr auf Distanz, sprich per Videokonferenz, statt. Buchung auf sii-kids.de/events.

1. November (Mi) Artikel / Beiträge über Nachhaltigkeit schreiben lernen

7. November (Di) Preisverdächtig? Mit einem Beitrag bei drei Schul-Wettbewerben teilnehmen (T3)

16. November (Do) KI wie ChatGPT – wie wird das Schreiben damit leichter?


Es können auch individuelle Abruftermine vereinbart werden! > Kontakt

Wer kennt ihn nicht aus dem Online-Klassenzimmer, Terra X oder der TV-Sendung “logo!”? Mirko Drotschmann, Autor, Journalist, Moderator und YouTuber, auch bekannt als “MrWissen2Go”, entwickelt unter anderem Erklärvideos über Geschichte und Politik. In der Redaktion der BNE.digital war er zu Gast und erzählte von seinem Berufsleben :-) Hinweis: Der Artikel erschien zuerst auf der BNE-digital.de.

Hier ist ein Teil als Interview zu hören, welches zunächst als Video mitgeschnitten worden war.


Ein Journalist als erfolgreicher Youtuber

Mirko Drotschmann (Jahrgang 1986) ist heute Mitte 30, hat 2005 sein Abitur gemacht und 2010 sein Studium der Geschichts- und Kulturwissenschaften abgeschlossen. Nach einem journalistischen Volontariat beim Südwestrundfunk arbeitete er unter anderem als Radiomoderator und Zeitungsredakteur. Heute ist er TV-Moderator und Reporter (MDR Fernsehen und ZDF), freier Autor und Produzent (ARD und ZDF) und Webvideo-Berater. Seine Firma heißt objektiv media GmbH.

Mittlerweile ist er einer der bekanntesten deutschen Bildungsjournalisten!

Vor über zehn Jahren startete er den YouTube-Kanal “MrWissen2Go“, welchen er im Auftrag der FUNK Mediengruppe / funk-net betreibt. Dies ist das Content-Netzwerk von ARD und ZDF, welches insbesondere Online-Formate für junge Leute zwischen 14- und 29-Jahren produziert. Seitdem ist Mirko Drotschmann aus der deutschen Bildungsszene nicht mehr wegzudenken. Auf seinem Hauptkanal sowie dem Ableger “MrWissen2go Geschichte | Terra X” vermittelt er Wissen auf eine leicht verständliche, interessante Art und Weise. Er behandelt Themen aus den Bereichen Geschichte, Wissenschaft und Aktuelles.


Um seinen Job machen zu können, spricht er mit ganz vielen Leuten, ist viel unterwegs, aber auch oft Zuhause:

“Ich produziere in der Regel zu Hause, weil es für mich am einfachsten ist. Tatsächlich sitze ich auch jetzt im Keller – in meinem Studio. Hier gibt es eine grüne Wand mit Kamera, dort oder vor der grauen Wand auf der anderen Seite, stelle ich mich einfach, wenn ich etwas aufnehmen möchte. Ich kann es auch alles selbst bedienen, da muss jetzt keiner dabei sein. Und zum Aufnehmen von Podcasts habe ich direkt hier mein Mikrofon – also alles griffbereit. Das ist ein großer Vorteil, wenn es mal schnell gehen muss, dass nicht 1000 Leute dabei involviert sein müssen.”

Weiterhin erzählte er: “Wenn ich die Sachen gedreht habe, dann schicke ich die an die Kolleginnen und Kollegen in meiner Firma, die den Schnitt machen, sowie die Animation und sich um das Technische kümmern. Und irgendwann kommt das Video wieder zurück zu mir, und ich veröffentliche es dann. Wenn es ganz schnell gehen muss, dann schneide ich das auch selbst. Im Notfall kann ich tatsächlich alles komplett von hier, meinem Homestudio, machen. Das heißt, ich muss gar nicht aus dem Haus gehen. Aber klar, natürlich sollte ich trotzdem hin und wieder mal im Büro auftauchen, damit ich meine Kolleginnen und Kollegen sehe.”

Multitalent im Bildungsjournalismus

Mirko Drotschmanns Fähigkeit, schwierige Themen einfach zu erklären, hat ihn als Bildungsjournalisten bekannt gemacht und ihm eine treue Fangemeinde beschert. Die Kombination aus Wissen, Unterhaltung und persönlicher Note macht seine Inhalte sowohl für Jugendliche, als auch für Erwachsene interessant.

Der Youtube-Kanal “MrWissen2Go” hat mehr als 2 Millionen Abonnenten, “MrWissen2go Geschichte | Terra X” hat mehr als 1 Million, insgesamt folgen ihm also mehr als 3 Millionen Menschen – das ist schon was!

Auch was BNE ist, hat er mal erklärt:

Quellen:
  • Foto oben: ZDF, Dennis Weissmantel
  • Foto im Text: Mirko Drotschmann in seinem Studio Zuhause beim Interview mit der BNE-digital-Redaktion
  • Funk – content-netzwerk

Eine webbasierte Online-Schul- oder Schülerzeitung (kurz: Online-SZ) als digitales Lernprojekt fördert Zukunftskompetenzen! Sie bietet sowohl einen Rahmen für facettenreiche digitale Bildung als auch für Demokratiebildung. Darüber hinaus unterstützt sie die Entwicklung von Begabungen, Kreativität sowie unternehmerische Fähigkeiten und Denkweisen.

Lese- und Rechtschreib-Fähigkeiten sowie soziale, kollaborative und kommunikative Kompetenzen werden gefördert und gefordert; Inklusion ist teilweise möglich und DaZ-Schüler:innen können eingebunden werden. Außerdem macht die Gründung des „Unternehmens“ Schülerzeitung Spaß, ermöglicht die Teilnahme an Wettbewerben und dient als „Aushängeschild“ dem Image der Schule.

 

Definition: Eine Online-Schüler- oder Schulzeitung ist ein digitales „Produkt“, eine Online-Publikation von Schülern für Schüler (m/w/d). Die Veröffentlichung erfolgt auf einer eigenen Website und gegebenenfalls (zu Werbezwecken, Lesergewinnung) parallel auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Twitter.

Merkmale und Vorteile einer Online, statt Printzeitung, sind folgende:

  • Multimediale Gestaltung möglich, damit abwechslungsreich
  • Zeitgemäß, ermöglicht digitale Bildung
  • Ortsunabhängig, von jedem Ort der Welt betreibbar
  • in jeder Hinsicht flexibel gestaltbar
  • günstig, die laufenden Kosten sind gering (3 €/Monat), keine Druckkosten
  • keine festen Herausgabe-Termine, dadurch gibt es weniger Zeitdruck
  • „Learning by Doing“ möglich, Fehler können jederzeit korrigiert werden
  • digitalaffine Leser: innen werden besser erreicht
  • automatisch übersetzbar; Einbindung von DaZ-Schüler:innen möglich

Die hauptsächlichen Aufgaben drehen sich um Online-Arbeit.

Für ihre Pressearbeit recherchieren Schüler:innen online (suchen nach Fakten, statt Fake), schreiben Artikel, machen Fotos, produzieren Videos, erstellen Umfragen und stellen Themen grafisch dar. Sie informieren über aktuelle Ereignisse an ihrer Schule und in ihrer Gemeinde, beispielsweise über Schulaktivitäten, Sportveranstaltungen, Musikaufführungen und andere aktuelle Ereignisse. Sie können auch Artikel über globale Themen wie Politik, Umwelt und Natur, Religion usw. verfassen; ebenso über Themen, welche Kinder und Jugendliche privat interessieren, z.B. über (Internet-) Stars und Sternchen, Psychologie und Soziales, Ausbildung und Beruf, etc.

Insbesondere die zuvor genannten globalen Themen ermöglichen die Einbettung von Fachartikeln und Projektberichten aus Fächern wie Erd-/ Weltkunde, Biologie, Politik und Wirtschaft sowie Religion und Berufsvorbereitung. Wie wäre es beispielsweise mit einer jährlichen Sonderausgabe, fächerübergreifend erstellt?

Entsprechend können nicht nur Sprach- und IT-/Medien- sondern auch andere Fachlehrkräfte eine Online-Schülerzeitung für den Unterricht oder als Präsentationsplattform nutzen. Artikel können beispielsweise wie der Bericht über „Plastik im Meer“ auf erKant.de aussehen.


Mehr dazu erfahren?

Dann lies das Buch “Online-Schülerzeitungen als digitale Lernprojekt – auch im Unterricht” von Susanne Braun-Speck. Für 9,99 € erwerbbar bei Amazon (Link zum Buch).


Fähigkeiten und Kenntnisse, welche Schulen in jüngerer Zeit ihren Schüler:innen auch vermitteln sollen:

Entrepreneurship Education

Durch „Entrepreneurship Education“ (kurz: EE) sollen Schüler:innen eine Gründermentalität entwickeln, sowie unternehmerisches Denken lernen und zu eigeninitiativem Handeln angeregt werden.

Online-Schülerzeitungen eignen sich dafür, denn diese werden wie ein Unternehmen gegründet und geführt und bieten kreative sowie begabungsfördernde Bildung für digitales Unternehmertum an. Zu den Einführungsschritten und Aufgaben gehören beispielsweise:

  • die Gründung mit Namensfindung, Zielgruppenanalyse, etc.
  • Technik / Webdesign
  • Organisation des „Unternehmens“
  • Finanzen / Controlling
  • Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Social-Media-Marketing
  • Sachbearbeitung / Administration
  • Personalwesen und Recht
  • und natürlich die redaktionelle Arbeit an sich: das Produzieren von multimedialem Content!

All diese Tätigkeiten kombinieren von vorneherein traditionellen Präsenzunterricht und Online-Lernen, nutzen also ganz selbstverständlich das pädagogische Konzept „Blended-Learning“.

Dabei können Methoden aus dem agilen, digitalen Projekt- / Unternehmens-Management angewendet und genutzt werden!

Solche Methoden bieten Lehrkräften oder Schüler:innen die Möglichkeit, die einzelnen Schritte und Aufgaben bei der Gründung und Führung von Online-Schülerzeitung effektiv zu planen, zu organisieren und agil zu steuern. Sie unterstützen die Teams dabei, in Echtzeit zu kommunizieren, den Fortschritt der Arbeit zu überwachen und schnell auf Veränderungen zu reagieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • digitale Mindmaps
  • Kollaborationstools
  • Videokonferenzen
  • Kanban-Boards
  • Retroperspektiven

Einige Methodentools sind als Plugins (ähnlich wie APPs für Smartphones) beispielsweise auf WordPress-Websites installierbar.


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